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Vatikan und Williamson: Der Zündler

Keine echte Entschuldigung: Der Traditionalistenbischof Richard Williamson spielt weiter Katz und Maus – mit dem Vatikan und mit den Juden.

Natürlich war das, was Williamson am Donnerstag von London aus losgeschickt hat, keine Entschuldigung für seine Leugnung des Holocaust. Für den "ganzen Schmerz", den er ausgelöst hat, bittet er um "Vergebung"; kein Wort davon, dass er auch seine provozierende Bestreitung der Schoah zurücknimmt. Und jene, die er in erster Linie verletzt hat, nennt er nicht einmal beim Namen. Sie fallen wohl unter die "Opfer der Ungerechtigkeit im Dritten Reich" - als ließe sich die gezielte Ausrottung eines Volkes kurzerhand als "Ungerechtigkeit" abtun. Aber Hauptsache, Williamson war wieder in den Schlagzeilen. Der Vatikan musste also reagieren, und demnächst wird er's wieder müssen, denn Williamson will in ein paar Tagen eine Pressekonferenz abhalten. So zündelt man, so hält man das Feuer am Brennen. Man wird ja wohl, verteidigt sich Williamson, eine "selten geäußerte Meinung" zu Gehör bringen dürfen. So rechtfertigen sich alle, die zu Einsicht weder fähig noch willens sind. Worauf wartet der Papst noch länger? An einer neuen Exkommunikation führt bei diesem Menschen kein Weg vorbei. pak

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