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Meinung: Die Glos-Doktrin

Dass IG-Metall-Chef Jürgen Peters eine Arbeitsplatzverlagerungssteuer fordert, ist verständlich. Als Arbeiterführer braucht er nicht zu beweisen, dass er etwas von offenen Märkten versteht.

Dass IG-Metall-Chef Jürgen Peters eine Arbeitsplatzverlagerungssteuer fordert, ist verständlich. Als Arbeiterführer braucht er nicht zu beweisen, dass er etwas von offenen Märkten versteht. Er kann es sich leisten, rechtswidrige Abgaben zu verlangen, wenn er seinen Leuten, die vor den Toren des AEG–Werks in Nürnberg frieren, etwas Wärmendes zurufen will. Dass aber der neue Wirtschaftsminister ähnliche Töne anstimmt, ist ein wenig alarmierend: Michael Glos (CSU) verlangt, dass die Verlagerung von Arbeitsplätzen innerhalb Europas nicht von der EU unterstützt werden darf. Man kann sich fragen, wie es wohl heute in Ostdeutschland aussähe, wenn diese Doktrin 1990 in Kraft gesetzt worden wäre. Man kann sich auch fragen, welches Selbstbewusstsein Glos für den eigenen Standort hat. Die Verlagerung von Arbeitsplätzen ist dann verkraftbar, wenn Unternehmen in anderen Feldern investieren und Arbeitsplätze schaffen. Um diesen Strukturwandel sollte Glos sich kümmern. Er ist schließlich Wirtschaftsminister. uwe

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