zum Hauptinhalt

Meinung: Diese Helden brauchen wir nicht

ASTRONAUTEN ZUM MARS

Sein Vater hat 1989 schon einmal eine bemannte Raumfahrtmission zum Mars angekündigt. Daraus ist nichts geworden. Nun möchte George W. Bush das Ziel in zwei Etappen erreichen, wenn man Informationen aus USRegierungskreisen Glauben schenken darf: erst eine Siedlung auf dem Mond, dann eine Expedition zu unserem Nachbarplaneten. Sollte Bush dies wirklich in der kommenden Woche verkünden, würde manches Kinderherz höher schlagen. Automaten auf dem Mars haben zwar einen gewissen technischen Appeal. Aber als Vertreter unserer Zivilisation im All sind die „Beagles“ und „Spirits“ blasse Gestalten gegenüber einem Astronauten, mit dem man zittern, den man als Helden feiern kann. Allerdings ist auch der Mensch der Technik auf Gedeih und Verderb ausgeliefert, wenn er sich ins Weltall wagt. Raketen für eine bemannte Reise zum Mond gibt es nicht mehr. Will man gar zum Mars, müssen völlig neuartige, nukleare Antriebssysteme her. Die Reise müsste mit mehreren großen Marsflügen vorbereitet werden, etwa um Lebenserhaltungssysteme dorthin zu bringen. All das würde zusammen 100 Milliarden Dollar und mehr kosten, hätte wissenschaftlich keinen Nutzen, für die Astronauten gäbe es vermutlich kein Zurück. Die bemannte Raumfahrt ist gegenwärtig weder finanzierbar, noch technisch halbwegs sicher durchführbar. Statt eines Einfachtickets zum Mars sollte Bush lieber eine Reise zur nächsten Weltklimakonferenz buchen. tdp

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false