zum Hauptinhalt

Großbritannien und die Krise: Ende aller Illusionen

Hätte es diese Töne vor ein paar Tagen gegeben – wir hätten sie mit dem Wahlkampf auf der Insel erklären, wenn schon nicht rechtfertigen können. Oder wird hier schon der nächste Wahlkampf vorbereitet, falls die Regierungsbildung nach dem Patt bei der Unterhauswahl scheitert?

Stand:

Hätte es diese Töne vor ein paar Tagen gegeben – wir hätten sie mit dem Wahlkampf auf der Insel erklären, wenn schon nicht rechtfertigen können. Oder wird hier schon der nächste Wahlkampf vorbereitet, falls die Regierungsbildung nach dem Patt bei der Unterhauswahl scheitert? Sollte es die britische Regierung tatsächlich ablehnen, pleitebedrohten EU- Partnern zu helfen, dann wäre es das Ende der letzten Illusionen, die es in Berlin, Paris oder Brüssel über die Loyalität der Regierung Brown noch gegeben haben könnte. Unter dem Tory David Cameron, dem Europafeindlichkeit nachgesagt wird, kann es nicht schlimmer kommen. Vor allem dann nicht, wenn er mit den europafreundlichen Liberalen zusammengeht. Die Briten, selbst in argen Finanznöten, werden künftig jedenfalls kaum auf EU-Hilfe hoffen können. Die Folgen aber gehen über akute Notlagen hinaus: Britannien ist keine Großmacht mehr und kann in splendid isolation weder Finanz- noch irgendeine andere Politik betreiben. Im globalen Wettbewerb brauchen die Briten Europa. Auf der Insel ist es daher Zeit für eine Entscheidung: Nicht über den Lissabonvertrag sollte abgestimmt werden, wie es vor allem Tory-Anhänger immer noch fordern. Sondern das Volk sollte in einem Referendum entscheiden, ob es in der EU bleiben will. Europa braucht eine neue Legitimation auf der Insel – oder es hat dort gar keine mehr.mah

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })