Hessen: Erst Wende, dann Wechsel
Um Hessen richtig einschätzen zu können, muss man zurückblicken. Zu Andrea Ypsilanti und ihrem Desaster.
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Um Hessen richtig einschätzen zu können, muss man zurückblicken. Zu Andrea Ypsilanti und ihrem Desaster. Ihr gescheiterter Versuch im Jahr 2008, eine rot-rot-grüne Regierung zu bilden, was sie vor der Wahl ausgeschlossen hatte, stürzte die Sozialdemokraten in eine tiefe Krise. Ypsilanti ist zwar noch da, spielt aber keine große Rolle mehr. Hauptdarsteller ist jetzt ein Mann, den viele als Marionette von Ypsilanti gesehen haben, als er Parteivorsitzender wurde. Doch Thorsten Schäfer-Gümbel hat sich emanzipiert, die Partei zusammengeführt – wenngleich das auch nicht so schwer war, da die meisten Ypsilanti-Kritiker von einst ohnehin gegangen sind oder gegangen wurden. Trotzdem hat er die Partei wieder salonfähig gemacht. Die CDU liegt zwar immer noch deutlich vor der SPD. Aber die Sozialdemokraten haben einem negativen Bundestrend getrotzt und jetzt möglicherweise sogar die Chance, eine rot-grüne Regierung zu bilden. Schäfer-Gümbel hat einen konzentrierten Wahlkampf geführt mit klarem linken Profil. Und die CDU? Großer Verlierer? Wer die Regierungsmehrheit verliert, ist automatisch Verlierer. Nur haben die Christdemokraten das vor allem ihrem Partner FDP zu verdanken. Volker Bouffier hat sich besser geschlagen, als viele erwartet hatten. In Regierungsmacht ummünzen kann er das am Ende wohl nicht. ctr
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