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Stammzellforschung: Es geht auch ohne

Es ist, als sei ein Knoten geplatzt. Seit der Japaner Shinya Yamanaka vor vier Jahren erstmals ganz normale Zellen zu Stammzellen umprogrammierte, jagt eine spektakuläre Neuerung die nächste.

Jetzt haben Wissenschaftler an der Stanford-Universität Haut- in Nervenzellen umprogrammiert - ganz ohne Stammzellen! Vielleicht wird es also eines Tages möglich sein, Ersatzgewebe für erkrankte oder zerstörte Organe zu züchten, ohne auf umstrittene embryonale Stammzellen zurückgreifen zu müssen. Das ist nicht nur ethisch unproblematisch, es macht den Gewebeersatz auch technisch viel einfacher. Der Umprogrammierung normaler Zellen mit Hilfe der Gentechnik gehört die Zukunft. Trotzdem bleibt die Arbeit mit embryonalen Stammzellen vorläufig unverzichtbar. Sie sind der Maßstab für den Erfolg, wie führende Stammzellforscher hervorheben - gerade dann, wenn sie an der Umprogrammierung ganz normaler Zellen arbeiten. Bei all den Erfolgen sollte nicht vergessen werden, dass der Weg vom Labor zum Krankenbett, zur Therapie, noch immer sehr weit ist. In den nächsten Jahren ist nicht mit einer neuartigen Stammzellbehandlung etwa von Diabetes zu rechnen. Noch nicht.

Korrektur: Ursprünglich hieß es in dem Text, es handele sich um überwiegend deutsche Wissenschaftler. Das stimmt leider nicht. Wir haben den Fehler korrigiert. Die Red.

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