Kinder I: Es lebe der Osten
Die erste gute Nachricht: Deutschland scheint über die Glaubenskriege um die richtige Kindererziehung endlich hinaus zu sein. Der Bedarf an Kitaplätzen auch für kleine Kinder steigt.
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Die erste gute Nachricht: Deutschland scheint über die Glaubenskriege um die richtige Kindererziehung endlich hinaus zu sein. Der Bedarf an Kitaplätzen auch für kleine Kinder steigt. Und dies ganz ohne das Begleitorchester jener Nostalgiker, die von armen mutterlosen Kleinen redeten, aber eine überkommene Rolle der Frauen meinen. Kleine Ironie der Geschichte: Einer, der einst Familienministerin von der Leyen am lautesten mit dem Vorwurf traktierte, ihre Ausbauziele degradierten Frauen zu Gebärmaschinen, Bischof Mixa nämlich, hat gerade die Kanzel räumen müssen. Die zweite gute Nachricht: Es ist mehr Geld da für den Kitaausbau. Nun setzt sich Masse nicht automatisch in Klasse um. Aber natürlich braucht gute Kinderbetreuung mehr Personal, womöglich besser ausgebildetes – und das kostet. Die schlechte Nachricht: Der Westen Deutschlands liegt zurück. Schlimmer noch: Die Reichen, Bayern und Baden-Württemberg, sind fast so knausrig wie Schlusslicht Schleswig-Holstein. Dabei haben sie mehr Migranten als der Osten, mehr Industrie und folglich einen wachsenden Bedarf an Arbeitskraft von Frauen – da fragt man sich, ob der oft so selbstgewisse Süden die Zeichen der Zeit wirklich erkannt hat. ade
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