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Meinung: Fahren nach Zahlen

Zu mäkeln gibt es viel, aber im Prinzip ist das Ergebnis nicht schlecht. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat seinen Konzern auf Gewinn getrimmt – und den fährt er jetzt auch ein.

Zu mäkeln gibt es viel, aber im Prinzip ist das Ergebnis nicht schlecht. Bahnchef Hartmut Mehdorn hat seinen Konzern auf Gewinn getrimmt – und den fährt er jetzt auch ein. 253 Millionen Euro Betriebsergebnis für 2004 sind zwar nicht berauschend bei einem Umsatz von rund 24 Milliarden Euro. Das Wichtige: endlich steht da eine schwarze Zahl am Ende der Bilanztabelle. Noch wichtiger: alles deutet darauf hin, dass diese Zahl für 2005 höher liegt. Denn nach dem Fiasko mit dem neuen Preissystem für den Fernverkehr vor zwei Jahren steht die Bahn wieder besser da. Die diversen Billigaktionen machen sich langsam bemerkbar. Man fährt wieder Bahn, auch diejenigen, die kein Aktionsticket ergattern konnten – und die Bahn kann darauf hoffen, schon bald wieder Geld mit ihren ICEs zu verdienen. Hier zeigt sich, dass die Bahn durchaus eine Chance gegen Autos und Flieger hat – wenn sie ein vernünftiges Angebot zu einem vernünftigen Preis bietet. Mehdorn hat endlich verstanden, wie seine Kunden ticken. Beim Güterverkehr hat er im Gegensatz zum Fernverkehr die Wende zum Guten noch nicht geschafft. Die Sparte schreibt auf Jahre hinaus rote Zahlen. Und was macht Mehdorn? Er kündigt zwar Einschnitte an, aber kein großes Streichkonzert. Denn 2007 fallen die Schranken für den Schienengüterverkehr in der EU. Spätestens dann gibt es auch wieder mehr lukrative Güterstrecken für die Bahn. Bis dahin will Mehdorn einen langen Atem haben. Ein Manager, der krampfhaft für einen Börsengang sparen soll, sieht anders aus. hop

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