Zivildienst: Freiwillig ist besser
Über den Zivildienst wird immer erst dann diskutiert, wenn über den Wehrdienst entschieden ist. Das ist auch jetzt wieder so.
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Über den Zivildienst wird immer erst dann diskutiert, wenn über den Wehrdienst entschieden ist. Das ist auch jetzt wieder so. Die Bundeswehr kann mit der Verkürzung der Dienstzeit von neun auf sechs Monate vielleicht noch leben, aus dem Zivildienst aber wird schon bald eine Farce. Sechs Monate mögen ausreichen, um Grundkenntnisse an der Waffe zu vermitteln. Komplexe Organisationen wie Krankenhäuser und Pflegeheime hingegen werden mit den Kurzzeit-Zivis kaum noch etwas anzufangen wissen. Es wäre freilich falsch, die Debatte über die Wehrpflicht an den Bedürfnissen des Zivildienstes auszurichten. Der rechtlichen Logik nach ist der Zivildienst der Ersatzdienst, auch wenn er inzwischen rein zahlenmäßig der Hauptdienst ist. Niemand hat ein Anrecht auf Zivis. Nur die Bundeswehr kann sich auf die Wehrpflicht stützen, weil sie als Einberufungsarmee konzipiert wurde. Das sollten die Sozialverbände bedenken, die die Verkürzung nun so vehement kritisieren. Es läge an ihnen, sich aus der Abhängigkeit von der Wehrpflicht zu befreien. Ein attraktiver Freiwilligendienst wäre allemal aufrichtiger – und effektiver – als ein verkürzter Ersatzdienst, der auch noch allzu gerne als persönlichkeitsprägend verklärt wird. fal
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