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UN und Syrien: Giftgas ohne Täter

Nun scheint das bewiesen, was jeder schon lange zu wissen meinte: Im syrischen Bürgerkrieg wurden Chemiewaffen eingesetzt. Und zwar nicht nur am 21.

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Nun scheint das bewiesen, was jeder schon lange zu wissen meinte: Im syrischen Bürgerkrieg wurden Chemiewaffen eingesetzt. Und zwar nicht nur am 21. August, als vermutlich mehr als tausend Menschen in einem Vorort von Damaskus ums Leben kamen, sondern „in relativ großem Maßstab“. Das hat eine Untersuchung der Vereinten Nationen ergeben – einer Einrichtung, die gemeinhin als seriös, glaubwürdig und unabhängig gilt, weil sie eben nicht Partei ist in diesem Konflikt, der von mächtigen Interessengruppen gerne instrumentalisiert wird. Es herrscht also endlich Klarheit. Aber eben leider nur darüber, dass offenkundig Giftgas den Tod vieler Menschen herbeigeführt hat. Wer dafür verantwortlich zeichnet – Rebellen oder Truppen von Machthaber Assad –, dazu machen die UN keine Angaben. Ihr Mandat lässt das nicht zu. Ein Unding. Wenn ein derartiges Kriegsverbrechen begangen wird, möchte man auch wissen, wer dahintersteckt. Genau dies bleibt also weiterhin im Bereich der Vermutungen. Dennoch: Es spricht mehr dafür als dagegen, dass das Regime die Chemikalien tragenden Boden-Boden-Raketen abgefeuert hat. Ob die UN dem widersprechen würden? Ch. B.

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