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Meinung: Große Schrecken

Das ist doch erschreckend, wie viele Mitglieder die sogenannten Volksparteien in kurzer Zeit verlieren. Zehntausende sind’s, mehr als 10 000 zum Beispiel bei der CDU seit Beginn der großen Koalition.

Stand:

Das ist doch erschreckend, wie viele Mitglieder die sogenannten Volksparteien in kurzer Zeit verlieren. Zehntausende sind’s, mehr als 10 000 zum Beispiel bei der CDU seit Beginn der großen Koalition. Große Koalition gleich großer Aderlass? So kann man es sehen, darf dabei aber auch nicht übersehen, dass die SPD in NRW, wo sie noch 1990 unter Rau mehr als 287 000 Mitglieder hatte, heute bei rund 150 000 liegt. Will sagen: Parteimitgliedschaften werden nicht mehr gewissermaßen vererbt, es muss alles neu erworben werden. Damit sind wir zurück bei der gegenwärtigen Politik und dieser Anforderung: Sage,was du tust, und tue, was du sagst; und wenn du das nicht tust, dann sage wenigstens, warum nicht. Diese einfache Regel – die übrigens Rau aufgestellt hat – wird heutzutage viel zu wenig beherzigt. Das bekommen die Bürger-Wähler mit und verhalten sich entsprechend: Sie wenden sich ab. Oder umgekehrt, erst die Übereinstimmung vom Reden und vom Handeln begründet die Hinwendung zu einer Partei. Bei der CDU nun ist es seit Beginn der großen Koalition besonders schwierig für ihre Wähler. Denn im Wahlkampf wurde ihnen ganz anderes gesagt, allein schon wirtschaftspolitisch. Insofern kann, um einen Namen zu nennen, der Faktor Merz für die bürgerliche Union noch größere Probleme hervorrufen. Nur soll die SPD nicht zu früh jubeln. Einen wie Rau hat sie auch nicht mehr. cas

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