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Umzug Verteidigungsministerium: Halbe Sache

Höchste Zeit ist’s, längst fällig, und doch wieder nur ein halber Schritt: Der größte Teil des Verteidigungsministeriums wird von Bonn nach Berlin verlagert. Endlich.

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Höchste Zeit ist’s, längst fällig, und doch wieder nur ein halber Schritt: Der größte Teil des Verteidigungsministeriums wird von Bonn nach Berlin verlagert. Endlich. Aber warum nur der größte Teil? Derzeit sind von 3050 Stellen 540 an der Spree und 2510 am Rhein – künftig sollen von insgesamt nur noch 2000 Dienstposten 1250 in der Hauptstadt angesiedelt werden. Für Verteidigungsminister Thomas de Maizière mag dies der Schlussstein in einem Reformbauwerk sein, das mit dem Umbau der Bundeswehr von einer Wehrpflicht- zu einer Berufs- und Freiwilligentruppe und der Schließung zahlreicher Standorte begann. Für die Befürworter eines Komplettumzugs dagegen wird es Anlass sein, neuerlich die Diskussion über das Bonn-Berlin-Gesetz zu befeuern. Und zwar zu Recht. Das Gesetz ist ein Anachronismus. Die Aufteilung zahlreicher Bundesministerien auf zwei Dienstsitze, die Luftlinie 480 Kilometer trennen, ist – Videokonferenzen hin, Telefonschaltungen her – ineffizient und teuer. Die Verlegung und Zusammenfassung aller Dienstsitze in Berlin nur eine Frage der Zeit. Und jenseits aller praktischen Überlegungen: Gehört es sich nicht so für eine Hauptstadt? Bonn wird’s überleben. So wie Bonn die vergangenen 20 Jahre sehr gut überlebt hat. Befürchtungen, die einstige Hauptstadt – deren Kritiker immer meinten, sie sei halb so groß wie der Chicagoer Friedhof, aber doppelt so tot – sehe dem Ruin entgegen, haben sich nicht bewahrheitet. Im Gegenteil. Bonn boomt. mis

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