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Chávez und Venezuela: Halber Sprung

In Venezuela geht nach 14 Jahren die Ära Hugo Chávez zu Ende. Dass der 58-Jährige noch einmal effektiv das Land führt, gilt als wenig wahrscheinlich.

In Venezuela geht nach 14 Jahren die Ära Hugo Chávez zu Ende. Dass der 58-Jährige noch einmal effektiv das Land führt, gilt als wenig wahrscheinlich. Das Spektakel, das sich seine Nachfolger liefern, zeigt, was Chávez mit seinem Charisma und linker Rhetorik vertuschen konnte: den autoritären Charakter seines Sozialismus des 21. Jahrhunderts und die wirtschaftliche Katastrophe, die er angerichtet hat. Die Szenerie ist günstig für die bürgerliche Opposition, sollte es Neuwahlen geben. Doch die ist ein heterogenes Bündnis, das bei vielen Misstrauen weckt. In ihr intrigieren noch zu viele Dinosaurier, die sich nichts sehnlicher wünschen als eine Rückkehr zum Status quo ante Chávez. Doch das ist nicht möglich. Die einst apathische Bevölkerung ist nun politisch aktiv und fordert vor allem eine aktive Sozialpolitik, wie sie Chávez betrieb. Dass die auch effektiv sein kann und nicht im Widerspruch zu Rechtstaat und Demokratie stehen muss, ist, was die Opposition liefern muss. Gelingt das, hätte Chávez dazu beigetragen, dass Venezuela einen Sprung in die Moderne schafft. Wenn nicht, bliebe alles beim Alten: einem korrupten Beutestaat, in dem sich die jeweilige Elite die Petrodollars zuschachert. swe

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