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Meinung: Hier kauft die Welt ein

Der Technologiekonzern Siemens hat zuletzt vor allem mit schlechten Nachrichten Aufmerksamkeit erregt: mit der Pleite der an BenQ abgegebenen Handysparte und mit Korruptionsvorwürfen. Doch während der Konzern versucht, die Affäre um schwarze Kassen aufzuklären, wird glücklicherweise an anderer Stelle weiter gearbeitet.

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Der Technologiekonzern Siemens hat zuletzt vor allem mit schlechten Nachrichten Aufmerksamkeit erregt: mit der Pleite der an BenQ abgegebenen Handysparte und mit Korruptionsvorwürfen. Doch während der Konzern versucht, die Affäre um schwarze Kassen aufzuklären, wird glücklicherweise an anderer Stelle weiter gearbeitet. Und das sehr erfolgreich. Im vergangenen Geschäftsjahr produzierte Siemens allein in Berlin Waren und Dienstleistungen im Volumen von 2,8 Milliarden Euro. Siemens ist nicht nur der größte industrielle Arbeitgeber der Stadt mit rund 14 000 Mitarbeitern, Berlin ist auch der weltweit größte Fertigungsstandort im Konzern. Und er ist offensichtlich wettbewerbsfähig. Hier kauft die ganze Welt ein. 90 Prozent der Produktion gehen ins Ausland. Dabei darf man nicht vergessen, dass es auch bei Siemens in Berlin schmerzhafte Anpassungen gegeben hat. Anfang der 90er Jahre hatte das Unternehmen noch rund 25 000 Mitarbeiter in der Stadt. Bald werden wieder 2000 Beschäftigte der Kommunikationssparte neue Verträge bekommen. Ab April arbeiten sie für das Gemeinschaftsunternehmen Nokia Siemens Networks. Dann wird sich zeigen, ob die Mobilfunkentwickler in Berlin mit den Kollegen von Nokia in der ganzen Welt mithalten können. Siemens und auch der Standort haben nur eine Chance, wenn Berlin in Forschung und Entwicklung Weltspitze bleibt. Dass das in einigen Bereichen möglich ist, hat die Stadt gezeigt. Doch es verlangt harte Arbeit, dass es auch so bleibt. vis

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