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Meinung: Im Griff der Gewalt

Mehr als hundert Tote, mehr als hundert Verletzte, ein Meer von Blut und Tränen. Das ist der Irak heute, das ist er immer wieder, bald jeden Tag.

Mehr als hundert Tote, mehr als hundert Verletzte, ein Meer von Blut und Tränen. Das ist der Irak heute, das ist er immer wieder, bald jeden Tag. Als sie die Wahl hatten, die Iraker, da gingen sie hin und trotzten dem Terror. Weltweit war die Bewunderung groß – und die Erleichterung, dass der große Anschlag ausgeblieben war. Nun ist er doch noch gekommen, der schlimmste seit Saddams Sturz im April 2003, und ganz allmählich schwindet der Optimismus, dass der Irak sein Sicherheitsproblem in nächster Zeit selbst in den Griff bekommt. Denn klar ist, dass diejenigen, die sich den Sicherheitskräften anschließen wollen, jetzt zurückschrecken werden; das Attentat galt der Gruppe der Willigen im Land selbst. Klar ist auch, dass der Termin für den Abzug der amerikanischen Truppen nicht mehr absehbar ist. Der Irak wird noch auf lange Sicht Unterstützung benötigen. Vor allem deshalb, weil die USA, ja weil der gesamte Westen bei dem Versuch nicht scheitern darf, der jungen Demokratie aufzuhelfen. Der Irak muss in einem, in zwei, in fünf Jahren ein Erfolgsmodell sein, muss ausstrahlen in die Region und den Menschen in den nah und mittelöstlichen Staaten zeigen, dass es sich lohnt, gegen Regime aufzustehen. Wenn das Leben besser ist als vorher, dann werden die Auswirkungen auf Arabien enorm sein, segensreich. Der Anschlag jetzt war ein blutiger, bitterer Schlag gegen die Hoffnung. Aber die Hoffnung darf nicht sterben. cas

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