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Berliner Tempodrom: Jedes Maß verloren

Die Chefs des Tempodroms sind vom Untreue-Vorwurf freigesprochen worden. Der Veranstaltungsort bleibt dennoch ein Millionengrab. Dafür aufkommen müssen wieder einmal die Steuerzahler.

Mag sein, dass vor Gericht die Falschen saßen. Mag sein, dass strafrechtlich in der Tempodrom-Affäre von vornherein nichts zu holen war. Mag außerdem sein, dass es größere Millionengräber gibt. Worin sich aber alle Beteiligten – ob sie Strieder, Moessinger oder sonst wie heißen – irren, ist: Die Finanzierung und die politische Flickschusterei beim Bau des Tempodrom bleibt ein Skandal. Wie groß die Summe am Ende ist, für die der Steuerzahler haften muss, ist noch nicht abzusehen. Bleibt es bei den zwölf Millionen im Rahmen einer Landesbürgschaft? Muss Berlin auch die knapp fünf Millionen Fördergelder erstatten? Und was ist mit den Millionen, die das Erbbaurecht wert ist? Sicher, es steht jetzt eine aufwendige und ganz hübsche Veranstaltungsarena mehr in der Stadt. Aber muss so etwas von Steuergeldern gebaut werden? Shows wie Holiday on Ice treten in anderen Städten nicht in öffentlich finanzierten Häusern auf. Ein Hort der schützens- und förderungswürdigen Alternativkultur war das Tempodrom mit dem groß dimensionierten Neubau nicht mehr. Beim Tempodrom verloren die Macher jedes Maß. Auch und gerade die auf der politischen Seite. oew

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