Pilotenstreik bei der Lufthansa: Kein Chaos
Ganz gleich, ob man den Ausstand der Lufthansa-Piloten für angemessen hält oder nicht – Tag eins des angeblich „größten Streiks der Luftfahrtgeschichte“ hält auch für alle Krankenschwestern, Lehrer, Zugbegleiter, Briefträger und sonstigen gut organisierten Berufsgruppen eine Lehre bereit: Das Instrument Streik verliert seine Kraft. Das hat sich schon bei den Lokführern vor zwei Jahren gezeigt.
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Ganz gleich, ob man den Ausstand der Lufthansa-Piloten für angemessen hält oder nicht – Tag eins des angeblich „größten Streiks der Luftfahrtgeschichte“ hält auch für alle Krankenschwestern, Lehrer, Zugbegleiter, Briefträger und sonstigen gut organisierten Berufsgruppen eine Lehre bereit: Das Instrument Streik verliert seine Kraft. Das hat sich schon bei den Lokführern vor zwei Jahren gezeigt. Selbst Mitarbeitern der größten Transportunternehmen gelingt es nicht, ein Land in seiner Mobilität signifikant einzuschränken. Das Chaos blieb auch gestern wieder aus. Erfahrene Gewerkschaftsführer wissen das natürlich und erklären daher schon immer fleißig dazu: Ziel ihres Streiks sei es nicht, die Bevölkerung zu treffen, sondern die Unternehmensführung. Das ist aber höchstens die halbe Wahrheit. Gewerkschaften können echten Druck nur erzeugen, wenn sie unbeteiligte Dritte für ihre Interessen einspannen. Vor diesem Hintergrund muss es frustrierend sein, festzustellen, dass jeder Schneeschauer mehr Unruhe in der Bevölkerung auslöst als ein massiver Streik. Die Gewerkschaften brauchen längst neue – und intelligentere – Methoden, um die Arbeitgeber unter Druck zu setzen. kph
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