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Stuttgart 21: Kein freier Blick

Gegen das Volk kann Baden-Württembergs Ministerpräsident Mappus nur verlieren. Und wenn das passiert, dann bebt nicht nur Stuttgart.

Jetzt sind die Zustände schon „bürgerkriegsähnlich“. Stuttgart 21, der Bahnhof, der niemals kommen wird? Merkel 21, wie das Projekt auch heißt, seitdem sich die Kanzlerin mit ihm verbunden hat, wird heillos. Und die Politik, die am Ort, weiß offenkundig keinen Ausweg. Also, am besten wäre wirklich ein Moratorium, eine Abrisspause von zwei Monaten, um mal zu sehen, was noch geht und was nicht, ob die Kosten aus den Gleisen springen oder nicht. Und dann: Die Bäume stehen lassen! Denn zu der Deutschen Liebstem gehört der Baum. Wenn erst Zehntausende singen werden „Mein Freund der Baum ist tot“, dann ist kein Halten mehr, dann wird kein Bauzaun den Protest mehr stoppen. Umgekehrt wird der Blick frei auf ein Loch, das eine Wunde ist. Ach ja, es wäre Zeit: für einen Rückzug des Oberbürgermeisters Wolfgang Schuster, weil der einst einen Bürgerentscheid versprach; und für eine Entschuldigung des Ministerpräsidenten Stefan Mappus, der den „Fehdehandschuh“ aufnahm. Gegen das Volk? Da kann er nur verlieren. Und wenn das passiert, dann bebt nicht nur Stuttgart, es bebt die Republik bis nach Berlin. Die Bürger brauchen dafür nicht zum Äußersten zu gehen. Wahlkampf reicht schon.

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