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Meinung: Komplizen der Bleifüße

„Polizei verrät keine Blitzer mehr “ vom 28. Februar Die Entscheidung der Polizei, die Blitzerstandorte in Berlin nicht mehr zu veröffentlichen, war längst überfällig.

Stand:

„Polizei verrät keine Blitzer mehr “

vom 28. Februar

Die Entscheidung der Polizei, die Blitzerstandorte in Berlin nicht mehr zu veröffentlichen, war längst überfällig. Die beabsichtigte abschreckende psychologische Wirkung dieser Präventivmaßnahme wurde von der Polizeiführung überschätzt. Im Gegenteil, notorische Raser fühlten sich ermutigt, weiterhin mit dem Bleifuß durch die Stadt zu brettern. In dem Bewusstsein, man würde schon nicht erwischt, weil ja die Blitzerstandorte stündlich bekannt gegeben wurden. Die weiterhin viel zu hohe Zahl der Verkehrstoten und Verletzten in Berlin durch überhöhte Geschwindigkeit ist eine erschütternde Tatsache und spricht für sich. Deshalb sollten die zahlreichen Berliner Radiostationen mitziehen und darauf verzichten, Blitzerstandorte bekannt zu geben. Ansonsten machen sie sich zu Komplizen der Bleifußfraktion, die rücksichtslos ihre Mitbürger und insbesondere Kinder gefährdet.

In diesem Zusammenhang wirkt es im höchsten Maße zynisch, wenn von den verantwortlichen Radiochefs darauf verwiesen wird, dass sie ja die Blitzerstandorte vor Schulen nicht veröffentlichen würden. Wie wäre es denn zum Beispiel mit Appellen an die Hörer, sich als Autofahrer verantwortungsbewusst an die vorgeschriebenen Geschwindigkeiten zu halten, um andere nicht zu gefährden?

Ulli Ziche, Berlin-Dahlem

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