zum Hauptinhalt

Berliner Namensurteil: Kreuzzug gegen Djehad

Was Berlins Innensenator Ehrhart Körting getan hat, kommt einem Kreuzzug gleich. Er wollte die Bezeichnung eines Kindes mit dem Vornamen Djehad verhindern – und ist jetzt vor dem Kammergericht gescheitert.

Stand:

Was Berlins Innensenator Ehrhart Körting getan hat, kommt einem Kreuzzug gleich. Er wollte die Bezeichnung eines Kindes mit dem Vornamen Djehad verhindern – und ist jetzt vor dem Kammergericht gescheitert. Zu Recht. Denn der traditionelle arabische Vorname bedeutet eben nicht automatisch „Heiliger Krieg“. Vielmehr ist das Wort abgeleitet von den Wurzeln „J-H-D“ und damit bedeutet Djehad auch: Derjenige, der „sich bemüht und anstrengt“, die eigenen menschlichen Schwächen zu überwinden, um ein guter Muslim zu sein und sich gegen Ungerechtigkeit einzusetzen. Das ist ehrenwert und stellt eine große Verpflichtung für den Namensträger dar. Ähnlich übrigens wie der Name Ehrhart. Daneben benennt Djehad auch den bewaffneten Kampf, der unter bestimmten Bedingungen erlaubt oder gar verpflichtend ist. Wenn zeitgenössische Islamisten das Wort losgelöst von seiner komplexen Bedeutung für den blinden Kampf gegen den Westen benutzen, dann ist das eine Sache. Aber warum will der deutsche Staat sich diese Interpretation zu eigen machen? Der Staat kann doch nicht die Motive von Eltern für die Namenswahl erforschen wollen. Dann müsste ja jeder, der sein Kind Adolf nennen will, erst mal beweisen, dass er keine Sympathien für Hitler hegt.an

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })