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Afghanistan: Krise an der Spitze

Die Zukunft Afghanistans entscheidet sich in Kabul: Ohne eine tragfähige Regierung ist jede Hilfe aus dem Westen sinnlos

In Kabul wird derzeit ein Stück aufgeführt, das in Anlehnung an einen Film den Titel „Und täglich grüßt das Parlament“ tragen könnte. Leider jedoch handelt es sich bei der Handlung nicht um eine amüsante Fiktion, sondern um die bittere Realität eines Staates am Rande des Scheiterns: Zum zweiten Mal hat das Parlament die meisten Kandidaten auf der Kabinettsliste von Hamid Karsai durchfallen lassen. Der ohnehin nur durch Wahlfälschung an der Macht gebliebene Präsident wird es ein weiteres Mal versuchen müssen. Während das Ausland sich anschickt, auf einer Konferenz neue Strategien für die Stabilisierung des Landes zu debattieren, ist der afghanische Staat in Auflösung begriffen. Doch ohne funktionierende Behörden wird das Land nicht auf die Beine kommen – da können höhere Hilfsbudgets ebenso wenig ausrichten wie mehr Truppen. Die Afghanen müssen eine tragfähige Regierung finden, durch Neuwahlen oder eine Stammesversammlung. Erst dann kann sinnvoll über die weitere Unterstützung beraten werden.

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