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25.11.2025, Schweiz, Zürich: Eine Freiwillige platziert Kerzen neben orangen Schuhen und Plakaten für Opfer von Femiziden als Teil einer Installation "Gedenken an getoetete Frauen durch Femizide 2024 - 2025" bei der Wasserkirche, anlässlich der Kampagne 16 Tage gegen Gewalt an Frauen. Der "Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen", auch als "Orange Day" bekannt, wird seit mehr als drei Jahrzehnten jährlich am 25. November begangen. Weltweit wird an diesem Tag mit orange beleuchteten Gebäuden, Demonstrationen und weiteren Veranstaltungen auf die anhaltende Gewalt gegen Frauen und Mädchen hingewiesen. Foto: Michael Buholzer/KEYSTONE/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa/MICHAEL BUHOLZER

Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Kritik am Begriff „partnerschaftliche Gewalt“

Unsere Leserin findet unsere Berichterstattung zum Thema und den Tagesspiegel auch sonst informativ und niveauvoll, übt aber Sprachkritik. Und wie sehen Sie’s?

Stand:

In Ihrem Artikel zum Schwerpunkt: „Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen“ beschreiben Sie die Seltsamkeit, dass in Finnland, einem Land, in dem die Frauen rechtlich gleichgestellt sind, trotzdem eine hohe Rate an Gewalt gegen Frauen herrscht. Ihr Artikel ist sehr informativ.

Allerdings benutzen Sie dem Begriff „partnerschaftliche Gewalt“, der mich irritiert. So wie der Begriff Partnerschaft in der Regel benutzt wird – nämlich als Beziehung auf Augenhöhe – zeigt sich in dem Ausdruck „partnerschaftliche Gewalt“ ein innerer Widerspruch. Wenn in einer Beziehung Gewalt herrscht, dann ist es keine Partnerschaft, sondern eine Herrschaftsbeziehung. Einzige Ausnahme wäre für mich, wenn beide Beziehungspartner Gewalt als Kommunikationsmittel benutzen würden. Doch davon ist in dem Zusammenhang, in dem der restliche Text steht, keine Rede. Im Gegenteil, es geht ja um die in patriarchalen Strukturen begründete Gewalt von Männern gegen Frauen.

Ich finde, Autoren sollten sich sehr gut überlegen, aus welchen Teilen sie Schlagworte zusammensetzen. „Gewalt in einer Beziehung“ oder „Beziehungsgewalt“ würde es besser treffen, finde ich.

Trotz dieser Kritik finde ich Ihre Zeitung wert, gelesen zu werden und hoffe, Ihre redaktionelle Arbeit bleibt auf gutem Niveau wie bisher. Monika Schoppenhorst, Frohnau

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