Lesermeinung: Abgründe
Zu: „Baustreit in Klein Glienicke“, 21.1.
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Zu: „Baustreit in Klein Glienicke“, 21.1.
Als Neu-Potsdamerin bin ich entsetzt über die Abgründe, die sich in der Baubehörde auftun. Die Baugenehmigung – ich habe Einblick in die Bauakte – steckt voller Widersprüche. Die Denkmalbehörde wurde nicht, wie das bei Bauvorhaben im Bereich des Unesco Weltkulturerbes üblich ist, von Beginn an in das Baugenehmigungsverfahren involviert. Erst nachdem Anwohner Widerspruch gegen die Baugenehmigung einlegten, wurde die fehlende Bewilligung der Denkmalbehörde kurzerhand nachgereicht. Das ändert aber nichts an der Tatsache, dass die Vorgaben des Denkmalschutzes nicht beachtet wurden, oder daran, dass das Gebäude viel zu groß und trotz mangelhaftem Brandschutz genehmigt wurde. Außerdem stellt sich die Frage, wie eine Bebauung in der zweiten Reihe an dieser Stelle überhaupt genehmigt werden konnte, denn diese ist nach der Brandenburger Bauordnung nicht gestattet. Wen wundert es da noch, dass auch eine Beschwerde beim zuständigen Potsdamer Ministerium bislang ohne Antwort blieb. Mich wundert das. Als Bürgerin der ehemaligen BRD, zwar nicht vertraut mit dem Leben in der DDR, aber vertraut mit Demokratie und Rechtsstaat, stockt der Atem ob der Gepflogenheiten in Potsdams Ämtern. Ich bin dem Autor dankbar dafür, dass er den Rechtsstaat verteidigt und über Unrecht informiert. Lassen Sie nicht locker, wir bleiben auch dran!
Sabina Dehn Potsdam, Klein Glienicke
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