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Lesermeinung: Ablenken?

Zur Leserpost „Antifa-Gedenken“, 7.2.

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Zur Leserpost „Antifa-Gedenken“, 7.2. Der CDU-Landtagsabegordnete Wieland Niekisch äußerte sich empört über die Berichterstattung der PNN zur Gedenkveranstaltung für die Schlacht von Stalingrad. Was ist passiert? Die PNN hatte journalistisch verantwortungsvoll und umfassend über die Veranstaltung berichtet und damit der breiten Potsdamer Öffentlichkeit die Möglichkeit gegeben, sich über die Standpunkte der Organisatoren zu informieren und eine eigene Meinung dazu zu bilden. In einer Demokratie besteht die Aufgabe der Presse auch darin, auch und gerade kontroverse Meinungen öffentlich zu machen, um den für die Demokratie konstituierenden Meinungstreit zu ermöglichen. Offensichtlich vermisst Herr Niekisch – wenigstens im Falle ihm nicht genehmer Meinungen – einen Gesinnungsjournalismus, der den Bürgern die politische Bewertung von kontroversen Veranstaltungen abnimmt, indem die politische Bewertung von der Presse gleich mitgeliefert wird. Solange deutsche Politiker die wenigen Überlebenden der Shoa als „Extremisten“ denunzieren (wie die Brandenburger CDU-Landtagsfraktion im Falle des Resistance-Kämpfers und Auschwitz- Überlebenden Peter Gingold; solange deutsche Politiker sich weigern den Repräsentanten der Überlebenden der Shoa zuzuhören (wie die CDU Vertreter in Frankfurt/Oder); ist eine scharfe Kritik an deutscher Geschichtspolitik sehr notwendig und gerechtfertigt. Der Versuch des Herrn Niekisch, von diesen aktuellen geschichtspolitischen Verfehlungen seiner Partei abzulenken ist offensichtlich. Peter Okonnek, Arbeitsgemeinschaft Antirassismus an den Potsdamer Hochschulen

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