Lesermeinung: Alle Stadtwerke-Ergebnisse transparent machen!
Wechseln!, 17.
Stand:
Wechseln!, 17. August 2007
Wenn der jährliche Überschuss der Stadtwerke tatsächlich nur dem öffentlichen Nahverkehr und anderen für die Allgemeinheit wichtigen Einrichtungen zugute käme, wäre das letztlich in Ordnung. Statt dessen wird davon aber alles mögliche finanziert: vom Stadtwerkefest bis zum Sponsoring des Fußballvereins Babelsberg 03. Und immer verweigern die Verantwortlichen genaue Angaben hinsichtlich des Umfangs. Und als Krönung versenkt man einige Millionen Euro für eine überdimensionierte Spaßbadplanung von einem Stararchitekten. Der Kommentar stellt die Dinge endlich einmal treffend dar.
Rainer Roth, Potsdam
Elektrisierend, 11.8. 2007
Mit großem Interesse habe ich den Artikel gelesen. Mir, als „frisch gebackener“ Rentner, bereitet die Entwicklung Sorge, steht doch zu erwarten, dass die Anpassung der Bezüge nicht mit den Strompreissteigerungen mithält. Besonders bedenklich scheint mir dabei, dass die kommunalen Stadtwerke zur Begründung der Preise nur unvollständige Informationen an die Leser weiterreichen. Es könnte durchaus der Eindruck entstehen, dass sich die Preispolitik der Energieversorgung, als einem Teil der Stadtwerke, aus der Subventionierung der anderen drei Stadtwerkegesellschaften ergäbe. Insbesondere der Verkehrsbetrieb müsste die von der Stadt verordnete Etatkürzung von fünf Millionen Euro nun aus anderen Bereichen der Stadtwerke decken, was einen Anstieg der Strompreise zur Folge hätte.
Als ehemaliger Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Potsdam (ViP) kann ich dem nicht uneingeschränkt zustimmen. Zunächst darf nicht unerwähnt bleiben, dass diese Ausgleichszahlung an den ViP an langfristige Auflagen und Forderungen zur Verbesserung des Gesamtergebnisses des ViP geknüpft ist, auf die das Verkehrsunternehmen bereits konkret reagierte. Durch Veränderungen in der Personalstruktur – unter anderem der Freisetzung von mehr als 100 Mitarbeitern – wurden jährliche Einsparungen allein im Lohnkostenbereich von zirka vier Millionen Euro erreicht. Zusätzlich wurden in den Bereichen Verwaltung, Werkstätten, Gleisbau und Oberleitung insgesamt 25 Prozent der Kosten eingespart. Eine gleichzeitig durchgeführte Optimierung der Fahrdienstleistungen ergab einen Anstieg der Fahrgastzahlen, was wiederum positiv auf das Gesamtergebnis des Verkehrsbetriebes wirkte. Anstelle den VIP als Kostenfalle und „Schwarzen Peter“ darzustellen, wäre es wünschenswert, die Ergebnisse aller Stadtwerkegesellschaften transparent zu machen und zu vergleichen, um aufzuzeigen, wo die wirklichen Einsparpotenziale schlummern. Der Verkehrsbetrieb jedenfalls hat seine Hausaufgaben längst gemacht!
Hans-Rainer Hasselmann, ehemaliger Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe Potsdam
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