Lesermeinung: Alte und neue Kosten

Zu: „Varianten für Straßenausbau beschlossen“, 17.6.

Ein starkes Stück! Viele Anliegen in der Stadt Teltow – wie der Ausbau von Siedlungsstraßen – wurden und werden wieder für alle eine „unendliche Geschichte“. Wochen, Monate, Jahre braucht es, bis man die Verwaltung auf den – für den Bürger annehmbaren – Lösungsweg gebracht hat. Woran liegt das bloß?

Möglicherweise daran, dass für diesen oder jenen Verwaltungsmitarbeiter Zeit und Geld (es ist ja nicht sein eigenes) keine so große Rolle spielen? Wie sonst ist es möglich, dass unser Bürgermeister eine Einsparsumme für den Ausbau unserer Straße in der von ihm genannten Höhe von 20 000 Euro nicht für spektakulär hält. Das ist für mich als Rentnerin nach 45 Arbeitsjahren und mit einer Rente in Höhe von 762 Euro im Monat wie ein Schlag ins Gesicht gewesen. Eine solche Denkweise ist für mich nicht nachvollziehbar und beängstigend.

Es bleibt doch unbestritten, dass die Verwaltung in der Vorarbeit zum Straßenausbau W.- Rathenaustraße große Fehler gemacht hat. Ich habe ein Eckgrundstück und muss nach gültiger Satzung für beide Straßen den vollen Ausbaubetrag bezahlen. Über die auf mich zukommenden Kosten möchte ich schon genau und umfassend informiert werden – und zwar in einem angemessenen Zeitraum. Das geschah in Teltow nicht. Lediglich die Abgeordneten und die Bürgerinitiative bemühten sich, zügig und umfassend Fakten und Kosten zusammenzutragen. Nach der letzten Bauausschusssitzung hat die Bürgerinitiative die alten Kosten mit den neuen Kosten verglichen und ist auf eine Einsparsumme von 38 500 Euro gekommen. Genau diese neu vorgestellte Ausbauplanung haben wir uns gewünscht und in einem Schreiben mit Unterschriftensammlung bereits im April dem Bauausschuss übergeben!

Ich habe noch die Worte unseres Bürgermeisters im Gedächtnis: „Erweisen sich die neuen Planungen als deutlich kostengünstiger als die bisherigen, wird es Ärger geben.“ Die jetzige neue Planung ist 40 Prozent kostengünstiger und unser Bürgermeister sollte sein Wort halten. Aus Achtung vor den Bürgern und den Abgeordneten und zum Wohle Teltows und der Stadtkasse.

Gisela Karl, Teltow