Lesermeinung: Alternativen statt weiterer Umgehungsstraßen
„Wie viel Straßen brauchen wir noch?“ Die Michendorfer Ortsumgehung ist bereits im Bau.
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„Wie viel Straßen brauchen wir noch?“ Die Michendorfer Ortsumgehung ist bereits im Bau. Stahnsdorf, Teltow und Kleinmachnow sollen demnächst durch die neue L 40 vom Durchgangsverkehr entlastet werden. Für die Landeshauptstadt Potsdam diskutiert man die Netzverknüpfung. Doch anstatt abzukürzen, schlängeln sich diese Straßen kreuz und quer durch die Landschaft und bescheren den Autofahrern beträchtliche Umwege. Gerechtfertigt wird dieser Aufwand durch ein ständig wachsendes Verkehrsaufkommen. Brauchen wir solche urbanen Wucherungen, die ständig mehr Verkehr verursachen? Wohl kaum. Wir brauchen Politiker und Planer, die aktiv lenken und gestalten. Und solche, die dem Ausbluten hauptstadtferner Regionen durch einen anhaltenden Bevölkerungsrückgang entgegenwirken. Die Erdölreserven werden, Angaben des Konzerns BP zufolge, noch für 41 Jahre reichen. Eine weitere Steigerung der Fördermenge würde den Ausverkauf noch beschleunigen. Das Automobil wird also in wenigen Jahrzehnten seine Führungsposition als Verkehrsmittel wieder an die Bahn abgeben müssen. Der Vorschlag des FDP-Regionalpolitikers Heiko Müller, den vorhandenen Damm über den Templiner See für den Autoverkehr zu nutzen, brächte daher nur einen kurzzeitigen Nutzen. Man sollte den Vorschlag des Architekten Günter Vandenherz aufgreifen und mit einem bis Golm fahrenden Wendezug eine schnelle Verbindung von Potsdam nach Schönefeld schaffen.Möglich wäre auch der Bau einer Wendeschleife bei Kuhfort. Auf jeden Fall sollte man die Optionen – Wiederherstellung der Stammbahn, des Stahnsdorfer S-Bahnanschlusses oder eine S–Bahnverbindung von Potsdam nach Teltow – offenhalten. Herbert Weiß, Stahnsdorf
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