Lesermeinung: Ampelterror
Zur Kolumne „Etwas Hella: Mir ampelt Fürchterliches“, 22.10.
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Zur Kolumne „Etwas Hella: Mir ampelt Fürchterliches“, 22.10. 2010
Da ich täglich mit dem Fahrrad in Potsdam unterwegs und vom Ampelterror betroffen bin, muss ich feststellen, dass diese heiter gemeinte Darstellung keineswegs übertrieben ist. Die Stadtpolitik propagiert seit Jahren den Fahrradverkehr. Aber das Fahrrad ist als Verkehrsmittel nur dann attraktiv, wenn man nicht ständig durch sinnlose Ampeln ausgebremst wird. Viel wichtiger als neue Fahrradwege, ist der möglichst ampelfreie Ausbau der Bestehenden, was auch sofort realisierbar wäre, indem man zwei Drittel der Ampeln einfach abschafft. Das Leipziger Dreieck ist ein Paradebeispiel von Ampelregulierungwut, neben miserabler Abstimmung gibt es für Radfahrer nicht mal grüne Pfeile. Man könnte diesen Klamauk, wie vorgeschlagen, natürlich mit zivilem Ungehorsam umgehen, das könnte aber teuer werden, da Feind und Fallensteller bevorzugt die sinnlosesten Verkehrsregelungen überwachen, weil sich dort am meisten Bußgelder eintreiben lassen. Sollte es die Stadtpolitik mit der Förderung des Radverkehrs wirklich ernst meinen, gibt es jedenfalls völlig kostenneutrale und schnelle Möglichkeiten diesen zu fördern.
Derk Franke, Potsdam
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