Lesermeinung: Ausufernd
Uferweg statt Jugendarbeit? Jeder konnte in den letzten Wochen die angespannten Debatten um den Uferweg am Griebnitzsee in Babelsberg in den Zeitungen verfolgen.
Stand:
Uferweg statt Jugendarbeit? Jeder konnte in den letzten Wochen die angespannten Debatten um den Uferweg am Griebnitzsee in Babelsberg in den Zeitungen verfolgen. Hier will die Stadt für viel Geld die Grundstücke am Griebnitzsee und damit den Uferweg sichern, und das, obwohl die Anwohner der Stadt den Weg kostenlos angeboten haben. Geht es hier wirklich nur darum zu verhindern, dass Teilflächen in Privatbesitz bleiben? Wohl bemerkt: Es ist auch der Wunsch der Anlieger, den Weg offen zu halten, was schon seit vielen Jahren von einigen Grundstückseigentümern ganz privat und freiwillig gewährleistet wird. Bei diesen Grundstücken läuft der Uferweg bereits über das Privatgrundstück. Für mich entsteht hier der Eindruck, dass der Neid die Politik bestimmt. Ich gehöre nicht zu den Anliegern am Griebnitzsee. Ich freue mich aber über private Initiativen, die der Stadt Angebote zum Geldsparen machen. Unverständlich bleibt, dass die Stadt darauf nicht eingeht. Und nun lese ich auch noch in der Zeitung die Schlagzeile „Jugendklub 5 soll schließen“. Im Artikel ist dann zu lesen, dass Potsdam über 300.000,00 Euro an der Kinder- und Jugendarbeit einsparen will. Zwar sollen davon an anderer Stelle im Jugendbereich 87.500,00 Euro für 2,5 Stellen ausgegeben werden, es bleiben aber immer noch über 200.000,00 Euro, die zusätzlich für die Arbeit mit unseren Kindern fehlen. Soll etwa auf diese Art und Weise das Geld für den Uferweg besorgt werden. Haben die verantwortlichen Politiker immer noch nicht begriffen, wie wichtig es ist, unseren Kindern und Jugendlichen vernünftige Freizeitangebote, Betreuungs- und auch Zufluchtsmöglichkeiten zu schaffen? Ich habe eine 13jährige Tochter und freue mich sehr darüber, dass ich es immer noch schaffe, ihr eine musikalische Ausbildung zu ermöglichen. Aber wie lange noch? Denn auch bei der städtischen Musikschule wird Jahr für Jahr weiter gespart, was erhöhte Gebühren für die Eltern zur Folge hat. Klingeln immer noch nicht bei unseren gewählten Bürgervertretern die Alarmglocken angesichts des Wahlerfolges der DVU? Ich appelliere hiermit dringend an unseren Oberbürgermeister und an die Stadtverordneten und alle verantwortlichen Politiker, wieder Vernunft regieren zu lassen. Bitte sparen Sie nicht an unseren Kindern, um einen Uferweg zu finanzieren. Ilka Gatzka, Potsdam
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