Lesermeinung: Ausweichstellen sind nicht die Lösung
Letzte Chance für Uferstraße. 65 statt 130 Baumfällungen – Kreisstraßenbetrieb diskutierte mit Bürgern eine neue Ausbauvariante für die Kreisstraße Caputh-FerchDie Idee scheint nicht die schlechteste.
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Letzte Chance für Uferstraße. 65 statt 130 Baumfällungen – Kreisstraßenbetrieb diskutierte mit Bürgern eine neue Ausbauvariante für die Kreisstraße Caputh-Ferch
Die Idee scheint nicht die schlechteste. Durch eine Verschmälerung der Fahrbahn von 4,40 Meter an der engsten Stelle auf 3,50 Meter von Ferch nach Flottstelle sollen weniger Bäume gefällt werden. Bei genauerer Betrachtung offenbaren sich aber Probleme. Entgegen angenommenen wenigen PKW, wo das Prinzip „Ausweichstellen“ zu funktionieren scheint, gibt es in Stoßzeiten und am Wochenende Staus am Ortseingang Ferch, wo die PKW aufgrund mangelnder Parkmöglichkeiten innerhalb der Ortslage ungenehmigt in Richtung Campingplatz die Fahrbahn auf 3,50 Meter verengen. Nervenzehrende Vor- und Zurückmanöver behindern den Verkehrsfluss massiv. Genau diese Situation wird sich durch die neue Straßengestaltung an weiteren 12 Ausweichstellen wiederholen und absehbar zu einem Infarkt führen. Den Beteiligten kann nur aus Selbstschutz geraten werden, professionelle Verkehrszählungen über die Woche und über die Jahreszeit Sommer durchzuführen und in ein Computerprogramm für Verkehrsflussmodelle einzupflegen, um die Zweifel der Anwohner zu beseitigen. Alternativ könnte die zukünftige Straßensituation jetzt schon mit mobilen Betonsteinelementen in einer Art Feldversuch hergestellt werden. Ich fürchte, die Planungsvariante hätte sich schnell erledigt. Ein weiterer Aspekt sollte der Verzicht auf eine durchgängige Beplankung sein.
Es gibt eine große Anzahl von Wildwechsel – vor allem Wildschweine. Die Mehrzahl der Unfälle sind Wildunfälle. Dabei kann zur Vermeidung der Landschaftsverschandlung eine rot-weiße Abmarkung der Ausweichstellen nicht die Lösung sein. Warum Fördermittelgeber die einfache Sanierung der jetzt vorhandenen Decke in einer Breite von 4,5 Meter nicht zulassen, erschließt sich mir nicht. Da sollten unsere regionalen Vertreter in Berlin und Brüssel mit ins Boot genommen werden!
Josch Bender (Landschaftsarchitekt), Ferch
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