Lesermeinung: Bahnhöfe bieten ein trostloses Bild
Klage: Dreckiger Bahnhof, 22.4.
Stand:
Klage: Dreckiger Bahnhof, 22.4.
Ich kann die Klagen über die Unsauberkeit auf dem Potsdamer Bahnhofsvorplatz am Sonntag nur unterstützen. Es ist mir immer peinlich, wie sich Potsdam an Feiertagen seinen Gästen präsentiert. Der gleiche Zustand gilt für weite Teile der Friedrich-Ebert-Straße und im Sommer für den Neuen Garten. Auch hier gibt es am Sonntag überquellende Papierkörbe, verschmutzte Bürgersteige und Straßenränder. Mein Vorschlag: Wenn die mangelnde Sauberkeit auf zu hohe Personalkosten zurück zu führen ist, bin ich – und ich bin mir sicher, auch andere Potsdamer – bereit, alle drei oder vier Wochen am Sonntagvormittag zu einem Reinigungseinsatz mit Besen und Schaufel anzutreten. Sinnvollerweise müsste irgendwer – wahrscheinlich die Stadtreinigung – solche Einsätze koordinieren. „Wir dürfen am Sonntag nicht“ ist einer Stadt wie Potsdam unwürdig und ich bitte Sie, den öffentlichen Druck aufrechtzuerhalten. Mein Angebot steht jedenfalls.
Ulrich Miess, Potsdam
Auch Bahnhof Charlottenhof ist trostlos
Die Klagen über das Aussehen Hauptbahnhofes sind nachvollziehbar – vor allem, weil ein Bahnhof die Visitenkarte einer Stadt ist. Ähnliches lässt sich auch über den Bahnhof Charlottenhof sagen. Dieser bietet ebenfalls ein trostloses Bild, nicht nur am Wochenende: verschmierte Wände, Abfall, herabbröselnder Putz. Zudem ist der Bahnsteig schwer zugänglich für alle, die mehr als eine mittelgroße Tasche zu transportieren haben. Jeder, der mit Fahrrad, Kinderwagen, größeren Koffern oder ähnlichem unterwegs ist, muss sein Gepäck die Treppen hinauf- oder hinunterschleppen. Personen mit Handicap (zum Beispiel Rollstuhlfahrer) haben keine Möglichkeit, ohne fremde Hilfe zum Bahnsteig zu kommen. Ich empfinde das als Zumutung und es passt nicht zu einer Stadt, die stolz auf die Auszeichnung „kinderfreundlichste Stadt Deutschlands“ ist. Gerade in der Brandenburger Vorstadt und in Potsdam-West wohnen viele Familien mit Kindern. Weil Fahrstühle oder Rolltreppen am Bahnhof Charlottenhof fehlen, müssen Familien mit Kinderwagen und Gepäck vom Hauptbahnhof abfahren, um so zusätzliche Schlepperei zu vermeiden. Es passt nicht zum Image der Deutschen Bahn, die mit umweltfreundlichen Zügen für Ausflüge ins Grüne wirbt, wenn der Start am Bahnhof mit einem voll gepackten Fahrrad zur Plackerei wird. Alle verantwortlichen Bediensteten der Bahn sind herzlich eingeladen, mit Fahrrad, Kinderwagen, schweren Urlaubskoffern oder mit Rollstuhl die Treppen zu erklimmen.
Dr. Sabine Albrecht, Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: