Lesermeinung: Balancierer als Blickfang für das Nauener Tor
Zu: „Schub für neue Kunst“, 11.6.
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Zu: „Schub für neue Kunst“, 11.6. So sehr die Aktivitäten der Denkmalbehörde zur Vermeidung eines allzu kunterbunten architektonischen Durcheinanders anzuerkennen sind, so erscheint doch deren Haltung im Falle des von dem Potsdamer Künstler Hubertus von der Goltz geschaffenen Balanceaktes kaum vermittelbar. Das gegenwärtig leider nur von einem Turmausbau im Ulanenweg auskragende Kunstwerk passt, wie die berühmte „Faust aufs Auge“, zwischen die Türme des Nauener Tores, wofür es geschaffen worden ist. Dort oben würde der Balancierer im Gegensatz zu der oft eher befremdlich statisch wirkenden „Kunst am Bau“ einen höchst lebendigen Blickfang abgeben, zu dem sich sofort und ohne weitere Erklärungen eine innere Beziehung einstellt. Man stelle sich nur vor, wie wirkungsvoll die schwarze, scherenschnittartige Figur sich gegen den Himmel abheben und damit der Nauener Straße einen neuen unübersehbaren Akzent verleihen würde. Deshalb sei die Anregung erlaubt, den filigranen Seiltänzer wenigstens probehalber zwischen den beiden Türmen balancieren zu lassen, zumal die besondere Architektur des Nauener Tores durch dieses Kunstwerk viel eher noch betont, aber doch in keiner Weise verfremdet wird. Die Potsdamer mögen dann, etwa im Rahmen einer Leserumfrage, ihre Meinungen äußern und entscheiden, ob sie ihn behalten wollen. Es wäre doch schade, wenn die ablehnende Haltung einer untergeordneten Denkmalbehörde das endgültige „Aus“ eines Kunstwerkes bedeuten würde. K. Schmidt, Potsdam
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