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Lesermeinung: Beachtliche Zahl anfechtbarer Maßnahmen bei Baumpflanzungen in Kleinmachnow

„Birken in der Kirsch-Allee“, 20.4.

Stand:

„Birken in der Kirsch-Allee“, 20.4. 2007

Trotz des großen Engagements des Kleinmachnowers Georg Heinze für die Zierkirschenpflanzung in der Hohen Kiefer bin ich befremdet, wie mit diesem Artikel die Auseinandersetzung zu diesem Thema geführt wird. Grundsätzlich stimme auch ich dem Erhalt dieser Pflanzung zu. Nur finde ich, dass die emotionalen Äußerungen gegen das Gemeindeamt Kleinmachnow nicht der richtige Weg für konstruktive Lösungen sind. Der Grünstreifen in der Hohen Kiefer erfüllt andere Funktionen als die im Artikel beispielhaft dargestellte Zierkirschen-Allee auf dem alten Grenzstreifen in Teltow-Seehof. Im Gegensatz zur Zierkirschen-Allee in Teltow kann die Pflanzung der Zierkirschen in Kleinmachnow nicht als Allee bezeichnet werden. Die Zierkirschen sind nur eine Reihenpflanzung eines Abschnitts innerhalb des gesamten Grünstreifens, der mit unterschiedlichen Gehölzarten bepflanzt ist. Im Rahmen einer sachlich- fachlichen, öffentlichen Bürgerdiskussion sollte dieses Thema behandelt werden, um für das Gemeindegrün mit Zukunft eine sinnvolle Lösung zu finden.

Peter Herling, Kleinmachnow

Ist Ehrenamtlicher Sachverstand nicht gefragt?

Kleinmachnow besitzt mit einer Allee Japanischer Zierkirschen ein Schmuckstück natürlicher Prägung, über dessen Wert sich die Zuständigen nicht bewusst sind. Seit einigen Jahren moniert der Gartenbaumeister Georg Heinze die unsachgemäßen Unterpflanzungen. Heinze hatte als Naturschutzbeauftragter bereits zu DDR-Zeiten für den Ort und sein grünes Erscheinungsbild gekämpft. Nach der Wende hat er dieses Anliegen weiter verfolgt. Aber die Verantwortlichen haben ihm wohl nicht zugehört oder ihn nicht ernst genommen. Die Abgeordneten, insbesondere die des Umweltausschusses, hätten schon vor Jahren Heinzes Ideen aufgreifen können und durch Beschlussvorschlag die Verwaltung auffordern müssen, die Beförderung des öffentlichen Grüns zu unterstützen. Dabei ist bereits 1993 ein Antrag der Bündnis90-Fraktion beschlossen worden, dass alle durch die Verwaltung geplanten Eingriffe im Öffentlichen Grün durch den zuständigen Ausschuss zu beraten sind. Nur hat sich die Verwaltung nie daran gehalten und die Abgeordneten haben dies nicht energisch eingefordert. Jetzt, nachdem in der PNN ein umfassender Bericht vorgelegt wurde, könnte der Druck auf die Verwaltung endlich so groß werden, dass sich der sachliche Umgang mit der Kritik durchsetzt und zum Handeln animiert.

Es gibt noch weitere Kritikpunkte: So wird von der Verwaltung geduldet, dass zwischen die Alleebäume des Zehlendorfer Damms Eiben gepflanzt wurden, was den Alleencharakter der Straße erheblich stört und am Eingang zur Berlin Brandenburg International School (BBIS), Karl-Marx-Straße, wurden Bäume im Kronenbereich alter Kiefern gepflanzt, was fachlich falsch, öffentlich kritisiert, aber nie korrigiert wurde. Die Zahl der fachlich anfechtbaren Maßnahmen bei Baumpflanzungen in der Gemeinde ist beachtlich. Dabei wurde der Vorschlag, den Baumschutz und die Pflege des öffentlichen Grüns von einem sachverständigen Beirat begleiten zu lassen, wie dies in Rehbrücke seit Jahren praktiziert wird, bis jetzt nicht aufgegriffen. Es entsteht der Eindruck, dass die Hilfe durch ehrenamtlichen Sachverstand seit langem nicht mehr gefragt ist. Und so muss sich die Verwaltung nicht wundern, wenn Kritik geübt wird. Mit einer öffentlichen Diskussion zum grünen Erscheinungsbild der Waldgemeinde könnte versucht werden, die strittigen Punkte anzugehen. Dabei geht es nicht nur darum, den Baumbestand zu erhalten, sondern auch um die Entnahme von Bäumen, um gestalterisch das Ortsbild zu formen und eine Vielfalt in der Gemarkung zu erreichen.

Axel C. W. Mueller, Kreistagsabgeordneter für Bündnis90/Die Grünen, Kleinmachnow

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