Lesermeinung: Bedenken gegen Inklusion an der Comenius-Schule
Zu: „Alle Kinder alles lehren. Inklusion soll mehr sein als ein neues Wort / Comenius-Schule wird 20“.
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Zu: „Alle Kinder alles lehren. Inklusion soll mehr sein als ein neues Wort / Comenius-Schule wird 20“.
Zuerst einmal beglückwünsche ich Sie für einen fundierten, klar verständlichen Bericht. Aus ihren Zeilen geht deutlich hervor, dass das Überleben der Schule nur gesichert ist, wenn der Weg für eine „Inklusionsschule“ geebnet wird.
Ich konnte mir einen persönlichen Einblick über die unabdingbare Notwendigkeit dieser Förderschule machen. Manche Menschen glauben leider, sich einen Überblick über den Schulalltag in einer Förderschule für behinderte Kinder und Jugendliche machen zu können, wenn diese an einem Nachmittag durch die Unterrichtsräume schlendern. Alle Kinder sind aufgeregt und freuen sich auf einen nicht alltäglichen Schultag. Die Lehrerschaft wird eventuell von der Schulleitung angehalten, keine persönlichen Bedenken bezüglich der Inklusion zu äußern. Wenn man dies unter diesem Gesichtspunkt betrachtet, mutet alles harmonisch an. Doch dies ist längst nicht der Fall! Wie nachzulesen ist, unterrichten momentan zwei Lehrer/innen eine maximal elf Kinder große Gruppe, von denen manche leider so stark behindert sind, dass sie keinerlei Kontrolle über ihre Körperfunktionen haben. Diverse Anfallsleiden und Wutanfälle der betroffenen Schüler sorgen manchmal dafür, dass zwei Lehrkräfte mit einem Kind vollauf beschäftigt sind! Wie soll man sich nun den Unterricht mit einer gemischten Klasse vorstellen, wo schwerstkranke und gesunde Kinder angeblich schön gemeinsam für das Leben lernen sollen? Zumal es wohl kaum bei der Zahl von elf Schülern bleiben dürfte. Diese Tatsache lässt nur einen Schluss zu, nämlich dass eine zwingend notwendige Institution wie die Comenius-Förderschule nicht verändert werden darf!
Kurt Christian Seidel, Potsdam
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