zum Hauptinhalt

Lesermeinung: Bildung ist mehr als Religion

„Religion ist Bildung“ von George Turner vom 11. AugustAls Sohn eines evangelischen Vaters und einer katholischen Mutter habe ich den ganzen Stress, den unsere Religionen in Deutschland verursachen können, miterlebt.

Stand:

„Religion ist Bildung“ von George Turner vom 11. August

Als Sohn eines evangelischen Vaters und einer katholischen Mutter habe ich den ganzen Stress, den unsere Religionen in Deutschland verursachen können, miterlebt.

Da mein Vater schließlich aus der Kirche austrat, konnte er nach seinen Tode in Münster/Westfalen nicht innerhalb des Stadtgebietes beerdigt werden, weil er keiner Religion angehörte. Das dürfte zwar inzwischen überwunden sein, aber Religion ist mit Sicherheit keine Bildung. Aus meiner Sicht ist die Religion eher eine Missbildung und Religionsunterricht gehört auf keinen Fall in die Schule und darf niemals Pflichtunterricht sein.

Unseren beiden Kindern habe wir es freigestellt, sich am Religionsunterricht beider Konfessionen zu beteiligen oder nicht. Wir sind auch in verschiedenen Kirchen mit ihnen zum Gottesdienst gegangen. Wochenlang haben wir zu den Mahlzeiten und abends beim Zubettgehen gebetet. Beide sind inzwischen Akademiker und kommen ohne Religion sehr gut aus.

Ich kann nicht ernst bleiben, wenn ich einen Papst anschauen muss, der rote Schuhe trägt. Der Marienkult ist geradezu lächerlich. Ich habe mit vielen Profis beider Konfessionen diskutiert, da lebe ich lieber ohne Religion oder besser ausgedrückt: Ich lasse mir durch die Religionen meiner Eltern nicht den Blickwinkel der Bildung einengen.

Was haben Religionen für einen Schaden angerichtet! Die Zeiten, als die katholische Kirche das Bildungsmonopol hatte, sind Gott sei Dank vorbei.

Dirk Rowehl, Berlin-Frohnau

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })