Lesermeinung: „Bio“ zu Tode gespart
Zu. „Die Jugend will Bio“, 20.
Stand:
Zu. „Die Jugend will Bio“, 20.8.
Frau Aigner hat es verpasst, sich dem Megatrend Bio anzuschließen und sie spart ihn zu Tode. Dabei verdreifacht sich die Nachfrage. Warum hält die Umstellung der Anbauflächen nicht Schritt? Bio-Importe sind wegen des Transports alles andere als „Bio“. Frau Aigner müsste zudem die „Vermaisung“ stoppen und die Anzahl der Biogasanlagen zurückfahren. Flächen zum Vergären vorzuhalten ist angesichts des weltweiten Mangels an Böden unverantwortbar. Im übrigen gilt nach wie vor das auch von der gegenwärtigen Bundesregierung zumindest auf dem Papier unterstützte Ziel, bis 2020 ein Fünftel aller deutschen Anbauflächen auf ökologischen Landbau umgestellt zu haben. Ökologischer Landbau setzt weniger Lachgas frei (300 mal so schädlich wie CO2) und dient der Entwicklung von Mutterboden (Humus), der einen natürlichen CO2-Speicher darstellt. Hätten die landwirtschaftlichen Flächen weltweit nur eine wenige Zentimeter dickere Humusschicht, könnte alles überschüssige CO2 der Atmosphäre sofort gebunden werden und die Lösung der Klimafrage wäre um ein Vielfaches einfacher.
Florian Kirchesch, Potsdam
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