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Lesermeinung: Bitte nicht an städtischen Musikschulen sparen!

Zu: „Haushalt: Alles auf dem Prüfstand“ 21.2.

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Zu: „Haushalt: Alles auf dem Prüfstand“ 21.2. 2010

Mit Entsetzen habe ich den Artikel gelesen. Welch lobende Worte findet der Oberbürgermeister jedes Jahr zum Neujahrsempfang, wenn das Jugendsinfonieorchester der städtischen Musikschule die Veranstaltung umrahmt. Nun sollen an der Musikschule die Finanzen gekürzt werden? Dann wird man sich wohl in Kürze nach einer anderen musikalischen Umrahmung für städtische Veranstaltungen umsehen müssen, denn diese Leistungen sind mit Honorarkräften, die nicht ständig in der Musikschule präsent sein können, weil sie ihr Brot auch noch anderweitig verdienen müssen, nicht mehr zu erwarten. Mit dem vorgeschlagenen Gruppenunterricht statt des Einzelunterrichts sind wohl auch nicht mehr die bisherigen Erfolge zu erreichen. Seit Jahren zeigen Musikschüler bei den jährlich stattfindenden Regional-, Landes- und Bundeswettbewerben „Jugend musiziert“ ihr Können und haben zahlreiche Preise mit nach Potsdam gebracht. Das ist meines Erachtens nur möglich, weil sich fest angestellte Lehrkräfte wesentlich intensiver um ihre Schüler kümmern können als Honorarkräfte, auch die kammermusikalische Arbeit wäre wohl anders kaum möglich. Meine Tochter besucht seit 14 Jahren diese Musikschule und ich glaube, mir diesbezüglich ein Urteil erlauben zu können. Vielleicht hat die städtische Musikschule ihre Erfolge zu wenig nach außen „vermarktet“, dass Unternehmensberater auf die absurde Idee kommen, ausgerechnet hier Einsparungen vorzunehmen. Vielleicht wäre es besser gewesen, die Stadt hätte sich die Kosten für die Unternehmensberater gespart!

Hendrikje Beschnidt, Potsdam

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