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Lesermeinung: Brandstiftung

Zu: „Genaues Hinsehen“, 24.10.

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Zu: „Genaues Hinsehen“, 24.10. 2009

Völlig berechtigt ist die Forderung der Autorin: „genau hinzuschauen“, um die Annäherung zwanzig Jahre nach dem Mauerfall weiter möglich zu machen. Gerade Journalisten haben da aus meiner Sicht eine ganz besondere Verantwortung. Sie erreichen sehr viele Menschen, Sie transportieren Stimmungen und sie machen auch Stimmungen.

Wenn Sie in Neu Fahrland ganz genau hingeschaut hätten, hätten Sie gesehen, dass Zugezogene und Einheimische, sprich: Wessis und Ossis, eine falsche Verkürzung der Einwohnerstruktur im Ortsteil ist. Ich selbst bin aus Sachsen vor etwa zehn Jahren nach Neu Fahrland gezogen und kann ohne lange Überlegung eine Reihe weiterer Hinzugezogener nennen, die ebenfalls aus dem Osten sind.

Außerdem kann ein Nachbarschaftsstreit wohl auch immer unabhängig von der Region, von der Frage der Dauer der Ansässigkeit am Ort und der Frage, in welchem gesellschaftlichem System die Menschen aufwachsen, entstehen. Bevor nicht die Täter und die Beweggründe für die Tat ermittelt sind, sollte man sich gerade in der Öffentlichkeit vor Mutmaßungen hüten und schon gar keine Schlussfolgerungen ziehen. Die Mauern in den Köpfen werden damit bestimmt nicht abgetragen – darin sind sich Neu Fahrländer Bürger einig, egal ob sie aus dem Westen oder Osten kommen, ob sie lange in Neu Fahrland wohnen oder erst seit einigen Jahren.

In diesem Sinne: Genau Hinsehen!

Carmen Benndorf, Potsdam - Ortsteil Neu Fahrland

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