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Lesermeinung: Brief-Mix: Integration

Multikulti: Was noch nicht war, kann nicht gescheitert sein Im Nachgang der Ermordung des niederländischen Filmemachers van Gogh und der Brandanschläge auf moslemische Einrichtungen kommen auch hier wieder Diskussionen zum Thema „Integration von Zuwanderern und Fremden“ auf. Dabei äußern Autoren nicht selten die Meinung, der Versuch der multikulturellen Gesellschaft wäre erkennbar gescheitert.

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Multikulti: Was noch nicht war, kann nicht gescheitert sein Im Nachgang der Ermordung des niederländischen Filmemachers van Gogh und der Brandanschläge auf moslemische Einrichtungen kommen auch hier wieder Diskussionen zum Thema „Integration von Zuwanderern und Fremden“ auf. Dabei äußern Autoren nicht selten die Meinung, der Versuch der multikulturellen Gesellschaft wäre erkennbar gescheitert. Mitnichten - eine multikulturelle Gesellschaft konnte in Mitteleuropa bisher noch nach gar nicht wirklich Fuß fassen. Was wir in vielen Ländern vorfinden, ist das parallele Leben vieler, quantitativ in der Minderheit lebenden, Teilkulturen. Für Deutschland gilt seit Jahrzehnten: Die immanent fremdenskeptische Leitkultur der CDU/CSU hat mit aller Macht verhindert, das rechtzeitig Modelle der Integration in Deutschland in der Praxis umgesetzt werden konnten. Sie haben mit ihrem Dogma „Deutschland ist kein Einwanderungsland“ viele Chancen vertan. Die notwendige Auseinandersetzung über die Werte einer Gesellschaft, im Sinne der Aufklärung, der Toleranz und des Diskurses, unterblieb. Nein, wir sind noch weit davon entfernt, eine multikulturelle Gesellschaft, im besten Sinne des Wortes, zu sein. Lasst uns dahin aufmachen! Ich freue mich auf den schweren, exotischen und gewinnbringenden Weg dorthin! Dieter Jetschmanegg, Potsdam Freundschaftsspiel Auf Initiative der Beratungsstelle für Flüchtlinge des Diakonischen Werkes und der Initiative für Begegnung in Potsdam hat der DFB 50 Eintrittskarten für das Freundschaftsspiel der Nationalmannschaften aus Kamerun und Deutschland am 17. November in Leipzig kostenlos zur Verfügung gestellt. Mit Unterstützung der Ausländerbeauftragten des Landes Brandenburg, Almuth Berger, konnte ein Bus für dieses Ereignis gemietet werden. Für Flüchtlinge war dieses Spiel mehr als nur ein Freundschaftsspiel. Es war eines der wenigen, gesellschaftlichen Ereignisse, die Kamerun und Deutschland für die Flüchtlinge ein Stück näher brachten. Deutsche und Kameruner jubelten der Mannschaft von Winnie Schäfer zu. Der Fanblock aus Potsdam war im Stadium nicht zu übersehen. Da Flüchtlinge in der Regel eher weniger an gesellschaftlichen Ereignissen dieser Art beteiligt sind, war es für die meisten eine Premiere, die Atmosphäre in einem ausverkauften Fußballstadion zu erleben. Ein Grund hierfür ist nicht zuletzt die den Flüchtlingen auferlegte „Residenzpflicht“, die jede Aktivität außerhalb des ihnen zugewiesenen Landkreises genehmigungspflichtig macht. Wenn die Kameruner auch verloren haben, so erlebten zumindest die Flüchtlinge einen für sie unvergesslichen Abend. Katrin Böhme, Diakonisches Werk Potsdam e.V.

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