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Lesermeinung: DB und S-Bahn: 40 Minuten stehend fahren oder alles nicht so schlimm?

Zu: „Wo Reisende aufgehalten werden. Ab dem 11.

Stand:

Zu: „Wo Reisende aufgehalten werden. Ab dem 11. Dezember gilt für Berlin und das Umland ein neuer Nahverkehrsfahrplan“, 7.12. 2011

Am 12. Dezember kam der RE 7 von Wilhelmshorst in Richtung Berlin-Wannsee morgens mit 5 Minuten Verspätung. Als vorletzter Wagen fuhr ein „Fahrrad-Express“ mit, in diesen Wagen stieg ich ein. Es waren zwei Fahrräder darin. Etwa 60 bis 80 Leute wollte aber mitfahren. Das ging mehr schlecht als recht, weil es keine Stangen oder Schlaufen zum Festhalten gibt. Als der Zug bremste, bin ich fast hingefallen. Dieser Wagen ist eine Zumutung und nutzlos! Und für die überwiegende Zahl der Fahrgäste mehr als unkomfortabel, weil einfach Sitze fehlen. Die meisten Leute fahren nicht eine Station oder zwei, sondern sind viel länger unterwegs. So geht das nicht! Nach dem Umsteigen in die S-Bahn ab Wannsee waren dort auch nur noch Stehplätze frei. Ich habe etwa 40 Minuten gestanden, bis ich in Westkreuz in die Ringbahn stieg. Dort bekam ich einen Platz. Allerdings war der Wagen nicht beheizt. Aus der Klimaanlage wehte kalte Luft ins Abteil. Eine Zumutung! Warum muss man für so eine schlechte Leistung ständig mehr Geld zahlen?

R. Prenzlow, Wilhelmshorst

Zum Kommentar „Ignoranz“, 13.12.2011

Derzeit ist es – leider auch in den PNN – zur Mode geworden, dass man zu jeder passenden (und unpassenden) Gelegenheit auf die Deutsche Bahn schimpft. Hinsichtlich der Streckensperrung zwischen Berlin-Wannsee und Charlottenburg geht die in dieser Zeitung geäußerte Kritik an der Sache vorbei. Die Bahn hat die Streckensperrung über Wochen in allen relevanten Medien kommuniziert, Streckenumleitungen eingerichtet und die S-Bahn-Linie 7 rechtzeitig wieder mit Vollzügen ausgestattet. Zudem wurde die verspätungsverursachende Eingleisigkeit zwischen Wannsee und Grunewald rechtzeitig vor der Streckensperrung beseitigt. Natürlich führen Streckensperrungen immer zu Unannehmlichkeiten für die Reisenden. Doch was wäre die Alternative zur Sperrung? Die Berufspendler hätten über einen Zeitraum von weiteren drei Jahren die eingleisige Streckensperrung und die daraus resultierenden Verspätungen ertragen müssen. Zudem führt die jetzige Vollsperrung dazu, dass ab Dezember 2012 zwischen Potsdam und Berlin-Friedrichstraße tagsüber ein 15-Minuten-Takt im Regionalverkehr angeboten werden kann. Ohne Streckensperrung könnten wir Potsdamer frühestens 2015 von dieser Taktverdichtung profitieren. Im Ergebnis sind die jetzt durchgeführte Streckenerneuerung und die damit künftig eintretenden Verbesserungen aus Potsdamer Sicht zu begrüßen. Achillesferse bleibt die Funktionsfähigkeit der in der Bauphase die Hauptlast tragenden S-Bahn-Linie 7. Hier bleibt nur zu hoffen, dass der Winter nicht zu hart wird!

Marc Nellen, Verkehrsclub Deutschland (VCD) Landesverband Brandenburg

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