Lesermeinung: Debatte um den Landtags-Neubau und Befragung zum Standort
„Bürgerbefragung zum Landtagsneubau“, 7. November 2007Nach diesem in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung gestellten B-Plan ist auch ein völlig anderer Landtagsbau auf dem Alten Markt möglich – etwa in Form der Bahnhofspassagen.
Stand:
„Bürgerbefragung zum Landtagsneubau“, 7. November 2007
Nach diesem in der Stadtverordnetenversammlung zur Abstimmung gestellten B-Plan ist auch ein völlig anderer Landtagsbau auf dem Alten Markt möglich – etwa in Form der Bahnhofspassagen. Wo bleibt der Aufschrei? Wenn erst einmal ein Klotz wie das Bahnhofsgebäude die Mitte verschandelt, will niemand davon gewusst haben. Worüber dürfen wir abstimmen? Ich will nicht über den Standort des Landtages abstimmen, sondern mitentscheiden, was am Alten Markt entsteht.
Dr. Brigitta Varadinek, Potsdam
„“Wahlkampf“ um die Bürgermeinung“
8. Dezember
Die Wahl des jeweiligen Wunschstandortes bleibt jeder realen Entscheidungsgrundlage beraubt, wenn nicht neben den reinen Baukosten die realen Folgen für Potsdam offen gelegt werden. Das sind unter anderem die für Verkehrsführung, für Zusatzbauten (Straßenbahnbrücke), für baubegleitende Maßnahmen und der Zeitrahmen für das Ganze. Das zu berücksichtigen ist unerlässlich, ganz gleich, ob eine Schlossattrappe oder ein moderner Repräsentativbau den Zuschlag erhält. Also: Bitte mehr Information! Fraglich ist, dass bei der Befragung von vornherein die Möglichkeit einer Missachtung des Bürgerentscheides durch die Volksvertreter im Raume stehen bleibt. Falls der Rundblick aus „Barberini-Sicht“ nicht genügt, möge man doch auf dem Brauhausberg bleiben, da hat man einen weiten Horizont.
Dr. F. Schierbaum, Potsdam
Keine Beziehung zum alten Potsdam
Die Bürgerbefragung erfüllt mich mit Sorge. Meine Familie lebt seit dem 18. Jahrhundert in Potsdam. Ich kenne das Stadtschloss aus Kinderzeiten. In Potsdam gab es seit den 50er Jahren einen großen Bevölkerungsaustausch. Bedauerlich, dass die meisten dieser zugezogenen Leute kaum eine Beziehung zum früheren Potsdam hergestellt haben. Ich befürchte, dass die Befragung eine Ablehnung des Stadtschlossgebäudes bringen wird. Leider.
F.W. Ebert, Potsdam
Ohne Potsdamer Herz
Die Entscheidung einiger Stadtverordneter stimmt mich als altem Potsdamer traurig und wütend. Anscheinend sind es keine echten Potsdamer, und noch schlimmer: Sie haben kein Potsdamer Herz. Sonst würden sie mit Leib und Seele an ihrer Stadt und ihrem einstmals schönsten Platz hängen.
Jörg Lindemann, Potsdam
Lösungsansätze
Man sollte bei der Planung auch die Transparenz, die touristische Öffnung eines Schlossteils favorisieren. Er sollte eine Art Info-Zentrum sein, das die Entwicklung der Wissenschaft von Stadt und Umfeld dokumentiert. Das Ziel würde darin bestehen, dass die Leistungsfähigkeit und die Orientierung in die Zukunft für Besucher erlebbar wird.
Zudem würde die inhaltliche und räumliche Nähe Synergieeffekte fördern. Und eine über den nationalen Rahmen hinausgehende Werbewirkung von interessanten Lösungen wäre zu erwarten.
Ein Teil des Stadtschlosses könnte ein Standort für die Präsentation und Diskussion von Forschungsergebnissen werden. In Frage kämen: Forschungs-, Entwicklungs- und Anwendungsergebnisse des Hasso-Plattner-Institutes, des Geoforschungszentrums, des Institut für Klimafolgenforschung oder auch der Stiftung für Denkmalskunst. Eine tragbare Gesamtlösung für das Problem Innenstadt würde so sichtbar werden.
Wilfried Kunz, Oranienburg
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