Lesermeinung: Der „Fall Joop“ und die Parkordnung polarisieren die Potsdamer
Borniertheit und PiefigkeitIch danke Joop, Loki und Helmut Schmidt und auch Uwe-Karsten Heye für seine guten Vorschläge. Borniertheit und Piefigkeit sind in diesem Land, aber auch in dieser Stadt, nicht mehr auszuhalten.
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Borniertheit und Piefigkeit
Ich danke Joop, Loki und Helmut Schmidt und auch Uwe-Karsten Heye für seine guten Vorschläge. Borniertheit und Piefigkeit sind in diesem Land, aber auch in dieser Stadt, nicht mehr auszuhalten. Aber es gibt natürlich auch nette Leute.
K.H. Krämer, Potsdam
Rangelei mit Parkwächter und Kind
Angeregt durch den Zwischenfall mit Herrn Joop, fasse auch ich den Mut, mich zu beschweren. Ich schreibe anonym, weil ich keine Zeugen habe und die angedrohte Strafe nicht zahlen kann. Das Verhalten einiger Parkwächter nimmt kriminelle Züge an. Vor kurzem war ich mit meiner kleinen Tochter (21 Monate) per Rad im Park unterwegs. Ich musste meine mittlere Tochter von der Schule abholen und zum Zahnarzt bringen. Meine älteste Tochter musste zwischendurch noch vom Cellounterricht abgeholt werden. Ich bewältige alle Wege mit dem Fahrrad. Da ein Drittel der Potsdamer Stadtfläche aus Parks besteht, kann man als Mutter mit Kindern aus Sicherheitsgründen nicht darauf verzichten, die Parkwege zu benutzen. An diesem Tag war ich mit der Zeit in Verzug geraten, deshalb verließ ich den Wirtschaftsweg. Ein Parkwächter trat mir grinsend entgegen: Ob ich nicht wüsste, dass ich mich regelwidrig verhalte? Ich glaubte, die Regeln seien geändert worden. Er schnauzte mich an, die Regeln hätten seit einem Jahr Gültigkeit. Dann wollte er 20 Euro. Weil ich weder Geld noch Papiere dabei hatte, wollte er mich mit zur Wache nehmen. Ich bat um Rücksichtnahme, weil meine beiden Kinder auf mich warteten. Der Parkwächter aber bestand darauf. In meiner Panik versuchte ich weiterzufahren. Da fasste er mein Rad und ließ nicht mehr los. Er sagte, bewegliche Gegenstände dürfe er einbehalten. Auf dem Rad, war aber mein Kind festgeschnallt. Ich war außer mir. Es kam zu einer Rangelei, in deren Folge wir auf der Wiese landeten. Zum Glück passierte nichts. Der Parkwächter drohte, die Polizei zu rufen, worum ich ihn schließlich sogar bat, denn ich hatte das Gefühl, dass mein Kind als Geisel benutzt wurde. Irgendwann ließ der Parkwächter mein Rad los und rief mir hinterher: „Beim nächsten Mal sind sie dran!“ Ich habe nicht korrekt gehandelt, das weiß ich, aber war das Verhalten des Parkwächters angemessen? Hätte nicht eine freundliche Aufforderung genügt? Ist man auf Gedeih und Verderb den Launen der Parkwächter ausgesetzt? Wenn im Park etwas zerstört oder Parkbesucher gefährdet werden, dann bin auch ich dafür, hart einzugreifen. Jedoch sollten Radfahrer nicht generell kriminalisiert werden. Ich unterstütze Wolfgang Joop. Die Schlösserstiftung sollte darüber nachdenken, welches Verhalten angemessen ist. Potsdam ist kein museales Relikt, sondern eine schöne, lebensfrohe Stadt, in der Kinder aufwachsen und spielen dürfen, und in der man auf die Erfordernisse der modernen Zeit flexibel reagieren sollte!
anonym, Name ist der Redaktion bekannt
„Was Herr Joop kann, können wir auch!“
Nun berufen sich die Parkordnungsignorierer auch noch auf unsere Promis. Als mir beim Joggen ein großer Hund hinterherlief und ich erschrak, wurde mir nachgerufen: „Was Herr Joop kann, können wir auch!“
Um ein gleichberechtigtes, den jeweiligen Bedürfnissen entsprechendes Dasein zu gestalten, auch wegen der Bedürfnisse von Flora und Fauna, wurden Gebote, Gesetze und Ordnungen geschaffen. So auch eine Parkordnung, die nicht neu ist. Neu ist mir die Auseinandersetzung damit. Ich vermisse bei den „Parkordnungsgegnern“ die Toleranz und den Teamgeist, auch die Bereitschaft dazu, mitverantwortlich dafür zu sein, dass wir in zwanzig Jahren noch etwas anzuschauen haben.
Frauke Lewien, Potsdam
Zur: PNN-Umfrage: Radfahren im Welterbe - erlauben oder verbieten?
Entschieden befürworte ich die Einhaltung der Parkordnung, einschließlich Radfahrverbot und Leinenzwang für Hunde. Menschen, die nur „selbst gemachte Gesetze und Ordnungen“ gelten lassen, verhalten sich wie Anarchisten. Alle vernünftigen Leute wollen die Welterbe-Parks nicht nur für sich, sondern auch für künftige Generationen. Das sehen auch junge Menschen ein. Von 1954 bis 1959 wohnte ich in der Gregor-Mendel-Straße und erreichte meine Studienobjekte (Villa Liegnitz, Botanisches Institut Maulbeerallee, Chemisches Institut am Neuen Palais und Schloss Lindstedt) per Fahrrad. Damals waren wir junge Leute und wir sind niemals auf die Idee gekommen, mit dem Fahrrad durch den Park zu fahren.
Was sind die Ursachen von Egoismus und Rücksichtslosigkeit? Sicher sind diese im System zu suchen.
Wir sollten dem Generaldirektor der Schlösserstiftung den Rücken stärken, damit die Welterbe-Parks vor Vandalismus geschützt werden.
Horst Jäkel, Potsdam
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