Lesermeinung: Der Film als Impuls

Zu: „Hurra Solar. ’ Die 4. Revolution’ – Wie die Welt zu retten ist“, 5.3. 11

Ich weiß nicht, was den Autor dazu bewegt, seinen Sarkasmus vor einen objektiven Journalismus zu stellen und ohne sachlichen Gegenvorschlag Verschmähungen über Menschen zu schreiben, die die Initiative für eine neue Energiedebatte entwickeln.

Ich war im Filmmuseum und habe mir den Film „Die 4. Revolution“ angesehen. Für mich ist dieser Film wie ein Impuls, denn die Sonne und der Wind können nicht von Unternehmern zum Profitmachen für sich beansprucht werden. Sie sind für alle Menschen zugänglich und es gibt einfache Möglichkeiten, sie autonom nutzbar zu machen. Inwieweit damit die fossil- atomare Energiegewinnung abgelöst werden kann, vermag ich noch nicht zu denken, Hermann Scheer konnte das. Es gibt inzwischen große Unternehmen, ganze Gemeinden, in denen das schon funktioniert.

Für mich ist dieser Film ein Impuls, um im Kleinen mitzuwirken. Ich werde durch meine Freundschaft zu Rubina Ramzan in Pakistan mit der Not der Menschen in zwei Ziegeleidörfern und darüber hinaus konfrontiert. Mit unserem gemeinnützigen Verein „Rubinas 400 Kinder“ unterstützen wir ihr Schulprojekt und soziales Engagement für die armen Familien dieser Kinder. Die Versorgung mit Energie ist für sie oft ein unerreichbares Gut. Das Essen wird auf dem Feuer gekocht. Das Holz ist inzwischen so rar, dass es teuer gekauft werden muss, die zum Feuern getrockneten Kuhfladen fehlen den Böden als Dünger. 500 bis 700 Kilogramm Holz braucht ein Mensch jährlich zum Verbrennen. Wie großartig, wenn in diesen Dörfer Solarkocher Einzug halten können. Wie kann der Autor so etwas als „groteske Szene“ beschreiben, wenn in einem Dorf in Mali Solarzellen montiert werden?

Für mich ist dieser Film ein Ansporn, weil er aus der resignativen Stimmung durch ständige Katastrophenmeldungen heraus hilft und Kräfte entwickeln kann. Kräfte, etwas zu tun und nicht nur zu jammern.

Ulrike Kochan, Bergholz-Rehbrücke