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Lesermeinung: Der Uferweg gehört allen – auch den Steuerzahlern

Uferweg am Griebnitzsee Mit Spannung verfolge ich seit Wochen die Debatten um den Uferweg am Griebnitzsee. Da gibt es das Interesse der Anwohner, die Grundstücke am See privat zu nutzen.

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Uferweg am Griebnitzsee Mit Spannung verfolge ich seit Wochen die Debatten um den Uferweg am Griebnitzsee. Da gibt es das Interesse der Anwohner, die Grundstücke am See privat zu nutzen. Die Stadt möchte den Uferweg, der die Seegrundstücke von den bisherigen Grundstücken trennt, für die Öffentlichkeit zugänglich erhalten. Ein vorprogrammierter Konflikt? Keineswegs. Die Initiative „Historische Uferregion Griebnitzsee“ hat der Stadt Potsdam einen Vorschlag gemacht, der aus meiner Sicht nicht abgelehnt werden darf. Die Stadt verzichtet auf ihr Vorkaufsrecht für die umstrittenen Grundstücke und ermöglicht somit den Verkauf der Grundstücke an die Anwohner durch den Bund. Die Anwohner verpflichten sich im Gegenzug, den Uferweg weiterhin der Öffentlichkeit zur Nutzung zu überlassen. Die Grundstücke zwischen Uferweg und See sowie der Weg selbst werden von den Anwohnern auf eigenen Kosten gepflegt und sauber gehalten. Weiterhin sollen fünf Direktzugänge zum Griebnitzsee mit Badestellen angelegt werden, deren Pflege ebenfalls die Anwohner übernehmen wollen. Was will die Stadt eigentlich mehr? Die Millionen Euro, die Potsdam nicht für den Ankauf der Grundstücke und die zukünftige Pflege ausgeben müsste, könnten anderen dringenden Aufgaben dienen. Ich denke da an eine intensivere Stadtreinigung. Wenn ich am Wochenende durch die Innenstadt bummele, ärgere ich mich jedesmal über die überfüllten Müllbehälter und den herumfliegenden Dreck. Potsdam hat sich als Kulturhauptstadt beworben, in Anbetracht dessen sollte die Stadt sich vorrangig auch um die Sauberkeit kümmern. Am Wochenende habe ich in der Zeitung von der neu gegründeten Initiative „Der Griebnitzsee gehört uns allen“ gelesen. Toller Slogan! Diese Initiative sammelt nun Unterschriften dafür, dass die Stadt die umstrittenen Grundstücke für viel Geld kauft und auch zukünftig unterhält. Haben diese Initiatoren sich und den Bürgern von Potsdam eigentlich schon einmal vor Augen gehalten, dass letztendlich wir Steuerzahler dafür herhalten? Und wieso wird eigentlich ignoriert, dass die Anwohner selbst mit ihrem der Stadt vorgeschlagenen Konzept die Öffentlichkeit des Uferweges gewährleisten wollen? Es ist doch sicherlich kein Problem, ein solches öffentliches Recht kaufvertraglich zu fixieren. Sollten wir alle nicht in Anbetracht leerer Stadtkassen unsere Kräfte und Gelder anders bündeln und einsetzen und dankbar für eine solche private Initiative sein, die die Interessen aller berücksichtigt? Ilka Gatzka, Potsdam

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