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Lesermeinung: „Die Lebenden melden sich zu Wort“

Zu: „Die Gretchenfrage der Garnisonkirche“„Ist es legitim, einen solchen Ort wieder aufzubauen, wo so etwas geschehen ist?“, wurde der Chef des Hauses Brandenburgisch-Preußischer Geschichte, der Historiker Kurt Winkler, gefragt.

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Zu: „Die Gretchenfrage der Garnisonkirche“

„Ist es legitim, einen solchen Ort wieder aufzubauen, wo so etwas geschehen ist?“, wurde der Chef des Hauses Brandenburgisch-Preußischer Geschichte, der Historiker Kurt Winkler, gefragt. „Meine Antwort“, sagte Winkler:

„Die Ablehnung des Wiederaufbaus kann nicht aus der Geschichte begründet werden. Das wäre eine ahistorische Betrachtung.“ Die Antwort müsse

aus der Gegenwart bezogen werden:

„Es geht um die Bedeutung für die Lebenden.“ Aha, das heißt dann also bei der Ablehnung des Wiederaufbaues der

Garnisonkirche dürfen keine historischen Argumente herangezogen werden, nur ein Für und Wider aus der aktuellen politischen Tagesordnung und die Bedeutung für die Einwohner dieser Stadt dürfen geltend gemacht werden. Eine wahrlich interessante Sichtweise!

Gut, dies muss dann aber auch für die Argumentation der Aufbauwilligen gelten! Mögen sie erklären – ohne Rückgriff auf die Geschichte – warum die Stadt eine Kirche mitten auf der Breiten Straße im barocken Gewand und ohne eine christliche Gemeinde benötigt. Warum hier 100 Millionen Euro verbaut werden, obwohl die Lebenden dieser Stadt einen Bolzplatz (Platz 1 des Bürgerhaushalt 2010) oder ein Tierheim (2011) wollen. Auf Platz 6 des Bürgerhaushalt steht als erster Einsparvorschlag die Forderung: Kein Geld für den Wiederaufbau der Garnisonkirche! Die Lebenden melden sich zu Wort – sie werden in dieser Stadt und in ihren Medien nur nicht gehört!

Sandro Szilleweit, Bürgerinitiative für ein Potsdam ohne Garnisonkirche

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