Lesermeinung: Die Ruhe nach der Lärmbelästigung
Sinti und Roma campieren am Volkspark, 18.4.
Stand:
Sinti und Roma campieren am Volkspark, 18.4.
Sehr geehrter Autor, nichts gegen Sinti und Roma. Aber wenn man seit über 14 Tagen tagsüber und natürlich erst recht abends aus einer überdimensionierten Lautsprecheranlage beschallt wird, wird die eigene Toleranz arg strapaziert. Zum Glück ist die gegenwärtige Witterung nicht so, dass man sich ständig im Garten aufhält oder die Fenster geöffnet hat. Dann wäre der Lärm nämlich noch unangenehmer.
Ich hatte wegen dieser Geschichte bereits an den Bürgerservice der Stadt geschrieben, mit der Bitte um Weiterleitung an das Ordnungsamt, als zuständigen Behörde für derartige Dinge (Lärmbelästigung). Der Bürgerservice bestätigte mir diese Weiterleitung. Am selben Tag bestätigte mir ein Herr vom Ordnungsamt den Eingang der Mail und ihre Weiterleitung zuständigkeitshalber an den Bereich „Natur und Umwelt“. Seitdem herrscht Ruhe.
Ich frage mich: Was hat Natur und Umwelt mit Lärmbelästigung zu tun? Nicht die Bäume sind Opfer des Lärms, sondern die Menschen. Auch in diesem relativ banalen Fall scheint es das Anliegen der tapferen Stadtverwaltung zu sein, die Probleme nicht zu lösen, sondern zwischen den Ressorts hin- und herzuschieben. Ich habe den leisen Verdacht, das Ordnungsamt hofft, wenn die Naturbehörde ihrerseits meine Mail zuständigkeitshalber zurückbefördert, wird der Reisedrang der Sinti und Roma das Problem von alleine gelöst haben. Aber leider Gottes scheinen die hier sesshaft werden zu wollen. Ich habe ja auch gar nichts dagegen, es müsste nur ein bisschen friedvoll ruhiger sein.
Wolfram Maede, Potsdam
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: