Lesermeinung: Diffamiert
Zum Leserbrief: „Potsdam-Hermannwerder: ’Was für die einen ihr Paradies, ist für die anderen die Hölle“, 7.8.
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Zum Leserbrief: „Potsdam-Hermannwerder: ’Was für die einen ihr Paradies, ist für die anderen die Hölle“, 7.8. Und: „Mit (fast) allen Anwohnern ein gutes nachbarschaftliches Verhältnis“, 27.8.
Sieben Jahre haben wir Seite an Seite mit den Bewohnern der Wagenburg gewohnt und niemals gab es Grund, sich zu beschweren. Abgesehen davon, dass sie sich kaum anders verhalten als die Bewohner der Siedlung Fährwiese es auch tun und hin- und wieder mal grillen oder ein Lagerfeuer machen, suchen sie auch den Kontakt und das Gespräch mit den Bewohnern der Fährwiese und der Insel Hermannswerder im allgemeinen: Zu einzelnen Feiern oder auch zu kleinen privaten Vorstellungen von Künstlern laden sie ein und zeigen auch dadurch immer wieder, dass sie an einer angenehmen Nachbarschaft interessiert sind. Es macht uns traurig, dass solch friedliebenden Menschen derartigen Hass auf sich ziehen und verleumdet werden, wie in jenem Leserbrief vom 7. August geschehen. Natürlich haben sich die Bewohner der Wagenburg den Platz, auf dem sie ihre Wagen stehen haben, nicht illegal angeeignet, sondern ganz legal von der Stadt gepachtet. Voraussetzung dafür waren unter anderem das Vorhandensein von Toiletten. Meines Wissens erstreckt sich die Zahl der Anwohner, die sich durch die Wagenburg belästigt fühlen, auf sehr wenige Nachbarn, die dafür umso lauter daherkommen. Es wäre ein Verlust für Hermannswerder, sollten die Bewohner der Wagenburg die Insel verlassen müssen. Wir hoffen inständigst, dass die Bemühungen einzelner, die Bewohner der Wagenburg zu kriminalisieren, nicht auf fruchtbaren Boden fallen und bitten die Stadt zu bedenken, wie schlimm es ist, dass einzelne Bevölkerungsgruppen in einer Stadt wie Potsdam derartig diffamiert werden.
Bettina Fischer und Lars Kröning, Potsdam-Hermannswerder
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