Lesermeinung: Drewitz-Center: Verkaufsflächen-Ausbau stoppen und Sportmöglichkeiten schaffen
Zu: „Das Projekt und wer dahinter steckt“, darin: Für das Center ist ein Sportmarkt mit etwa 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant, 21.10.
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Zu: „Das Projekt und wer dahinter steckt“, darin: Für das Center ist ein Sportmarkt mit etwa 7000 Quadratmeter Verkaufsfläche geplant, 21.10.2010
Was soll ein Super-Sportmarkt im Kirchsteigfeld, wenn es an der Möglichkeit mangelt, im Winter dementsprechenden Breitensport zu treiben? Wenn schon ein Sportmarkt, dann bitte daneben keine weiteren Konsumtempel sondern eine Eislaufhalle – denn die fehlt in Potsdam. Jeden Tag sehe ich in meiner Kinderarzt-Praxis im Kirchsteigfeld immer mehr übergewichtige Kinder (und Eltern). Ich wünsche mir für unsere Stadt etwas, dass die Menschen weg vom Fernseher lockt. Eislaufen macht so viel Spaß! Aber ich ahne schon: keine Sponsoren. Da sind die Politiker und die Bürger gefragt.
Sabine Schwochow, Potsdam
Zu: „Verwunderung über Pläne für Shopping-Mall ’Drewitz-Park’. Center-Manager befürchten Schäden für etablierte Standorte“, 21. 10. 2010
Neulich fuhr ich durch das Wohngebiet Kirchsteigfeld und war begeistert. Meine Tochter wohnte Mitte der 90Jahre dort und ich habe dadurch die Anfänge gesehen. Wirklich toll geworden, habe ich so bei mir gedacht. Und nun diese Nachricht. Wenn dieses Center gebaut wird, wird auf der anderen Seite viel zerstört. 500 Arbeitsplätze sind eine Menge. Aber in den anderen Centern werden dann die Arbeitsplätze abgebaut. Und untern Strich werden nicht mehr, sondern weniger Arbeitsplätze vorhanden sein. Es herrscht ein Verdrängungswettbewerb. Alle, die im Handel arbeiten, sollten daran denken, dass auch ihr Arbeitsplatz wegfallen könnte. Potsdam hat fast 217 300 Quadratmeter Einzelhandelsverkaufsflächen (Stand 2007, Quelle: Einzelhandelskonzept Potsdam, in Planung sind 80 000 Quadratmeter bis 2015). Realisiert wurde Porta mit 45 000 Quadratmetern. Wie weit die Flächen im Friedrichspark mit 21500qm sind weiß ich nicht (Quelle Einzelhandelskonzept Potsdam) also hat Potsdam bereits jetzt 262 000Quadratmeter Verkaufsfläche. Das entspricht 1,75 Quadratmeter pro Einwohner. Jeder Wert über 1 ist gefährlich für den Handel, ein Wert von 1,6 wird als weit überhöht bezeichnet. Seit Jahren stagnieren die Umsätze im Handel. Die Verkaufsflächen aber steigen. Wann wird das endlich gestoppt? Ich bin wirklich neugierig, in wie viel Jahren wir erfahren, wer von den Verantwortlichen wieder in die eigene Tasche gewirtschaftet hat? In Siegburg wurde gerade durch eine Bürgerbefragung der Bau eines Centers gestoppt. Sicherlich ist so etwas in Potsdam auch möglich. Ich wünsche mir jedenfalls das dieses Center nie gebaut wird.
Edith Neumann, Stahnsdorf
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