Lesermeinung: Ein Papagei aus Potsdam in einer Berliner Strandbar

Vogel machte eigenen Berlinbummel

Auf dem Weg zum Hauptbahnhof verweilte ein Berliner Tourist auf der Nordbrücke vor dem Kanzleramt, um für einenMoment den Ausblick auf die Spree zu genießen als plötzlich ein grüner Papagei auf seiner Schulter landete.

Die Blaustirnamazone namens Loro war zuvor von einer Motoryacht am Schiffbauerdamm entflogen und hatte die Orientierung verloren.

Der verdutze Tourist begab sich daraufhin mit dem auf seiner Schulter verweilenden Papagei in die nahegelegene Strandbar und schilderte dem Restaurantteam seine Situation. Er müsse dringend seinen Zug erreichen und könne doch unmöglich den Papagei mitnehmen.

Das Team der Strandbar, im Umgang mit exotischen Gästen wohl bestens vertraut, löste das Problem in großstädtischer Gewandtheit, sperrte den Papagei in einen Pappkarton und informierten die Polizei.

Beamte des Polizeiabschnittes 34 nahmen sich daraufhin des Tieres an und transportierten ihn in die Polizeiwache Tiergarten, die ihrem Namen somit alle Ehre machte. Der diensthabende Revierleiter sagte: „Durch den nahegelegenen Zoo haben wir schon viele Tiereinsätze gehabt, aber ein Papagei war auch für uns etwas Neues. Wir hatten viel Spaß mit ihm“. Loro wurde in das Tierheim Berlin überstellt, wo ihn sein Besitzer aus Potsdam zwei Tage später glücklich wieder in Empfang nehmen konnte. Fazit: Berlin mag zwar exotisch sein, ist aber bestens organisiert!

Peer-Oliver Schumann, Potsdam