Lesermeinung: Eine Bürgerin sieht rot
Entsorgung der Laubsäcke in FahrlandDie roten Säcke müssen weg! Sie säumen, mehr oder weniger geordnet, die Fahrländer Straßenränder und harren ihrer Bestimmung, abgeholt zu werden.
Stand:
Entsorgung der Laubsäcke in Fahrland
Die roten Säcke müssen weg! Sie säumen, mehr oder weniger geordnet, die Fahrländer Straßenränder und harren ihrer Bestimmung, abgeholt zu werden. Manchmal klappt es, manchmal nicht. Da kompostiert der Inhalt schon in den Säcken – oder daneben. Denn die Säcke sind dünn, haben aber einen stolzen Preis. Eine Nachfrage per Telefon nach den Auswahlkriterien für die Mitnahme ergab eine logisch erscheinende Antwort: „Der Bürger muss anrufen!“ Gemeint ist tatsächlich: jeder Bürger für seinen Sack, und zwar unter Benennung der Adresse und Anzahl der Säcke, um eine effektive Abholung zu garantieren. Daraus folgt, dass die mit der Abholung beauftragten Fahrer durch das unübersichtliche Fahrland fahren, die auf der Liste verzeichneten Hausnummern suchen und falls erfolgreich, die dortigen Säcke auch mitnehmen. Daraus folgt auch, dass die nicht gelisteten Säcke am Wegesrand bleiben und ihrem Schicksal überlassen werden. Mehrfach habe ich den Listenverantwortlichen und mangels dessen Kompetenz dessen Chef von der Stadtentsorgung Potsdam (Step), darauf hingewiesen, dass es doch etwas schildbürgerlich ist, manche roten Säcke anderen vorzuziehen, obwohl alle der gleichen Bestimmung zugedacht sind. Mein Vorschlag, dass es effektiver sei, wenn man schon vor Ort ist, gleich ein für das grüne Fahrland angemessenes Fahrzeug zu nehmen und zu festen Terminen, ähnlich der Müllabfuhr, alle am Straßenrand liegenden Säcke einzusammeln, traf auf völliges Unverständnis: „Der Bürger muss anrufen!“ Es rufen aber nicht alle an. Weil sie die Leistung bereits bezahlt haben, optimistisch sind und an Gutes gewöhnt. Was früher funktionierte, als Fahrland noch Dorf war, müsste im Schoße Potsdams mindestens genau so gut klappen. Obwohl ich es nicht als befriedigende Lösung ansehe, rufe ich nun als aufgeklärte Bürgerin für alle anderen mit an und melde meine roten Säcke und ungebetener Weise auch die meiner Nachbarn, um das Rot im Stadtbild etwas einzudämmen. Das klappt manchmal! Aber letztens sah ich dann noch „röter“, als meine Vorfreude auf kurzfristige Abholung am Donnerstag bitter enttäuscht wurde. Ich dachte, es sei der kommende. War es aber nicht. Die Säcke liegen immer noch da und es werden immer mehr!
Cornelia Lück, Potsdam-Fahrland
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: